Was ist ein Kobold eigentlich?

In früheren Zeiten waren die Kobolde die Hausgeister. Sie lebten in den Bauernhäusern, und die Hausfrau war stets darauf bedacht, am Abend einen Topf mit Milch oder Suppe ohne Deckel auf dem Herd stehen zu lassen. Dies war die Speisung der Kobolde. Zum Dank sorgten sie dafür, daß im Hause alles in Glück, Wohlstand und Gesundheit lebte. Wehe aber, die Hausfrau deckte alle Töpfe zu! Dann schepperte es nachts fürchterlich, und die Kobolde hatten am nächsten Tag schlechte Laune. Was zu einigen unschönen Szenen und Schabernäcken geführt haben mochte... Als Kobold bezeichnet der Volksmund auch den Siebenschläfer. Denn auch er bevorzugt Ecken und Winkel, in die sonst kein Getier hineinkriechen kann. Zum Beispiel zwischen Dachziegeln und Sparren. Dort kann er für recht störenden nächtlichen Lärm sorgen. Auch Baumhöhlen in knorrigen alten Apfelbäumen liebt der Siebenschläfer. Vielleicht rührt daher die große Liebe der Kobolde zu Äpfeln...

Das Kleine Volk - von Hollen, Wichteln und Kobolden

Es gibt eine verborgene Welt, von der wir Menschen wenig wissen: sie existiert unter der Oberfläche, in stillen Weihern, in tiefen Bergesklüften oder zwischen Nebel und Dunkelheit. Böse und gute Wesen sind es, so wie es auch schlechte und gute Menschen gibt, denn die Welt der Kleinen Leute ist eine Spiegelung der Menschenwelt.

Es gibt Hollen und Perchten, Berggeister und Alben. Sie alle gehören zum kleinen Volk der Wichtel. Zu allen Zeiten gab es Berichte, Sagen und Märchen über das Kleine Volk, und das ist bis heute so geblieben. Selbst bei Harry Potter kann man nachlesen, daß Hauselfen frei werden können, sobald sie ein Kleidungsstück ihres Herrn geschenkt bekommen.
Die Zwerge werden in der Edda als den Schwarzalben zugehörig bezeichnet. Ihr Herrscher ist Alberich, und sie verfügen über eine der begehrten Tarnkappen, eigentlich ein Umhang, der seinen Träger unsichtbar macht. Alberich und seine Leute wachen über den Hort der Nibelungen, bis er ihnen mit List durch Siegfried entrissen wird. Zwerge lieben Schätze, Gold und Silber, Erze und Edelsteine. Sie horten sie tief in der Erde, wo niemals ein Sonnenstrahl hindringt, und erfreuen sich an ihrem Glanz. Auch über das Feuer herrschen die Zwerge.
Während Zwerge von gedrungenem kräftigem Körperbau sind, obwohl sie zur Gattung der Elfenartigen zählen, sind ihre zierlichen Verwandten, die Elfen oder Alben, reine Lichtgestalten und Naturgeister. Beide jedoch haben seit allerfernster Vergangenheit ihre Schwierigkeiten mit den Menschen. Der Freiheitsdrang der Hauselfen läßt einen kurzen Blick auf ihre Leiden erhaschen.

Die Erd- und Berggeister, seit Paracelsus als Gnome bekannt, aber auch die Hausgeister, Kobolde und Poltergeister sind daher in der Menschenwelt als schrullig und zuweilen gefährlich verschrien.
Doch die Menschen wissen auch die guten Eigenschaften dieser Wesen zu nutzen: seit alters her wurden die Hausgeister besänftigt, damit sie dem Haushalt gewogen sind, in dem sie im Verborgenen leben. Das sind die Kobolde, die auf dem Dachboden wohnen und zur Nachtzeit herunter in die warme Küche steigen, wo die bedachtsame Hausfrau stets ein Töpfchen Milch oder Brei auf dem Herd stehen läßt. Wehe, es lag einmal der Deckel auf dem Topf, so daß der Kobold sich nicht laben konnte! Das gab ein Gepolter...

Kobolde schützen Haus und Bewohner, doch treiben sie zu ihrem eigenen Vergnügen des öfteren harmlosen Schabernack mit ihnen. Das Wort Kobold stammt übrigens von Kobe und hold, was Haus oder Hütte und erhaben, gut bedeutet.
Doch in allerjüngster Vergangenheit vergaßen die Menschen immer mehr die alten Bräuche, die alten Hausgemeinschaften zerbrachen, der Herd wurde abends abgeschaltet, und Töpfe und Tiegel mit all den Kobold-Leckereien wanderten in den Kühlschrank. In manchen modernen Häusern mußten die Hausgeister sogar feststellen, daß man auf einen elektrischen Kobold umgestiegen war, der auf Knopfdruck einen Riesenlärm verursachen konnte und dabei Dinge verschwinden ließ. Da wurden die Kobolde sehr traurig und zogen sich wieder in die Natur zurück. Ursprünglich gehörten sie zu den Natur- oder Berggeistern, die sich in den gemütlichen Bauernhäusern ein neues Leben einrichteten, doch nun mußten sie erkennen, daß der Mensch für einen Naturgeist kein dauerhafter Wohngefährte sein konnte. Viele Kobolde aus dem märchenhaften Odenwald zogen sich ins Felsenmeer zurück, denn dort konnten sie weiterhin vielen Menschen nahe sein. Doch sie sind auf der Hut. Nur selten einmal zeigt sich einer der Kleinen Leute den Menschen dort.
In vergangenen Jahrhunderten gab es sogar Schiffskobolde - die Klabautermänner, und in Irland fühlen sich die Kobolde auch heute noch wohl: dort heißt man sie Leprechauns.

Nixen, Zwerge, Wichtel, Waldmännlein oder Landwichte (altnordisch: landvaettir) sowie die Albdrücke, Nachtmahren und Dunkel- oder Schwarzalben gehören ebenso zu dieser Gattung des Kleinen Volkes. Letztere allerdings sind dem Menschen ganz und gar nicht wohlgesonnen.
Dann gibt es noch die Heinzelmännchen, in der Mainzer Linie auch als Mainzelmännchen bekannt. Sie sind jedoch - ähnlich wie das bei Hunden und Wölfen ist - infantil geblieben, bedürfen ständiger Umsorgung und sind völlig harmlos. Deshalb mögen Kobolde es auch gar nicht, als Heinzelmännchen bezeichnet zu werden. Pumuckl beispielsweise wird da fuchsteufelswild.

Wie schlecht sich Fantasy-Filmemacher mit den geheimnisvollen Wesen der Kobolde auskennen, sieht man am Grünen Kobold in Spiderman. In vielen Filmen werden sie als hämische kleine grüne Gestalten dargestellt - was der Wahrheit auch nicht annähernd nahe kommt.
In Natura haben Kobolde keine grüne Hautfarbe, sondern ein rosiges Gesicht mit vergnügten Äuglein und einer ziemlich knubbeligen Nase.

Im englischen Sprachraum heißen Kobolde oft “goblins”, im französischen “lutin”, und das Element Kobalt leitet seinen Namen von den Kobolden ab, die ja in alten Zeiten mit dem Kleinen Volk, das in den Bergwerken arbeitete, in Verbindung standen. Und schon in jenen alten Zeiten trieben die Kleinen Leute ihren Schabernack mit den Menschen, indem sie reines Silber fraßen und dafür silberfarbene Erze ausschieden - daunter auch das Kobalt. Die Menschen konnten sich halt nie richtig erklären, warum man nicht einfach das schiere Silber in großen Brocken aus dem Berg holen konnte, sondern immer zunächst die Verunreinigungen herausbringen mußte.

Manche Menschen wurden im Laufe der Jahrzehnte den Zwergen immer ähnlicher: je länger eine Menschenfamilie Berge aushöhlte, desto kleiner wurden ihre Kinder. Das lag an der Bleivergiftung, denn bleiversetztes Wasser rieselte aus den Erzgängen und löschte den Durst der Unglücklichen. Niemals sahen sie die Sonne, gebückt mußten sie Erz gewinnen, und schon ihre Kinder mußten mit in die Tiefe, um die Erze hinaufzubringen. Diese Menschen überlebten oft das 30. Lebensjahr nicht - ganz im Gegensatz zu den Zwergen, die viele hundert Jahre auf dem Buckel haben konnten.

Für viele Menschen in heutiger Zeit gibt es deshalb gar keine Zwerge: sie glauben, daß diese ihre kleinwüchsigen gebeugten Verwandten aus den Bergwerken sind. Zumal diese auch noch eine besondere Kapuze trugen, den sogenannten Gugel, der den Kopf vor Steinschlag und die Schultern vor Nässe und Schutt schützten. Diese nun wiederum sahen den Koboldmützen verdächtig ähnlich...

Die Hollen gehören ebenso zum Volk der Kleinen Leute, sie bleiben jedoch gern für sich. Ihre Königin ist die Feen- oder Elfenkönigin, auch als Frau Holle bekannt. Ihr dienen sie mit Leib und Seele, und sie wohnen ganz im Verborgenen in Höhlen und Spalten unter Hecken und Bäumen, mit Vorliebe unter Holunderbäumen, die im Volksmund deshalb auch Hollerbusch genannt werden. Oft bewohnen sie auch uralte Hügelgräber. Deshalb glauben viele Menschen, dort gehe es nicht mit rechten Dingen zu. Frau Holle übrigens zeigte sich in jüngster Vergangenheit den Menschen: als alte Hutzel geistert sie durch den Odenwald, wo sie seit alters her ihre Sommerfrische nimmt. Doch niemals gab sie sich hier den Menschen zu erkennen - das tat sie nur an ihrem Heimatort am Hohen Meißner. Bis einmal ein Sommer kam: vor vielen vielen Jahren geschah es, daß man hie und da im Odenwald von ihr raunen hört - festgehalten wurden alle Sichtungen in der Ätherwelt des WeltWichtelWissen...

Typologie der Angehörigen des Kleinen Volkes

Wer ist das Kleine Volk? Kobold Kieselbart gibt Antworten: "In unzähligen Märchen, Sagen und Geschichten wird von ihm und seinen Angehörigen erzählt. Nun, ich kenne sie alle persönlich! Und hier verrate ich euch, wer sie sind, die Leute vom Kleinen Volk:

  • Erwachsene Kobolde wie ich: pumilus capitaneus argumentosus oder Ober-Klugscheißer-Kobold, lebt im Zauberwald und ist der einzige Angehörige des Kleinen Volkes, der sich noch mit Menschen abgibt. Die anderen sind sauer, weil sie im Müll der Menschen leben müssen.
  • kleine Kobolde: pumili nani breviculique quengelens oder besonders winzige quengelnde Kobolde, müssen noch viel lernen, z.B. in der Koboldschule: Blätterkunde, Waldtelefon, Tierspuren, Igel bürsten, Regenwürmer ringeln und vieles mehr...
  • weniger kleine Kobolde: ca. 8 Jahre, pumili infanti preparvuli iam crescendens oder winzige aber wachsende Kobolde, die schon die ersten Koboldfertigkeiten beherrschen wie kleine Sprünge mit dem Zauberwort, Schatz bewachen, der Hexe ihre Zutaten zum Zaubertrank verstecken...
  • pubertierende Kobolde: pumilus adolescans meckerans atque nervans - muß man nicht erklären, oder?
  • die sieben Zwerge: pumili waalkensii septemi alias Brummboss, Sunny, Cloudy, Tschakko, Cookie, Bubi und Speedy umsorgen ihr Schneewittchen genau so wie das die wirklichen Zwerge einst getan haben, als sie im kleinen Dörfchen Bergfreiheit im Kellerwald lebten und arbeiteten. Ihr könnt das Bergwerk heute noch besuchen!
  • Rumpelwichte: minutuli perspiciens rumpans lindgrenii oder winziger neugieriger polternder Wicht nach A. Lindgren; es gibt Menschen, die haben eine sehr enge Bindung an die Wesen des Kleinen Volkes. Astrid Lindgren, die gute alte Geschichtenerzählerin, gehört dazu. Mit Rumpelwichten, Graugnomen und Wildruden verkehrte sie auf vertrautem Fuß! Lest mal wieder ihre wunderschönen Geschichten...
  • Dreikäsehoch: salaputium tricasei altum - braucht keine Erläuterung. Gibt es bei Menschen und auch beim Kleinen Volk...
  • Stoppelhopser: aliquantulus stipulasaltantus - den kennt auch fast jeder, oft wird er auch Hosenmatz genannt...
  • Rasselbock: hircus crepitaculus odenwaldensis - hier ist Obacht geboten! Insbesondere nach dem Genuß alkoholischer Getränke in geselliger Runde könntet ihr euch sonst auf der Suche nach besagtem Rasselbock wiederfinden. Und ob ihn jemals jemand gesehen hat - ich verrat's nicht!
  • Krikkelkrakkel die Spinne
  • Schmutzfink - benimmt sich meist daneben...; aber über ihn spricht im Zauberwald sowieso keiner.
  • Waldschrat spiritus mirus admirabilis silvae oder wunderlicher verschrobener Waldgeist; Vorsicht: der Waldschrat ernährt sich mit Vorliebe von Kindern, die sich von ihrer Gruppe trennen, die vorneweg rennen oder hinterher trödeln, oder die abseits der Wege im Wald herumstromern...
  • Illwetrittsche vestigium figurae luminosae non existans oder "Fußtritt von nicht existierenden Odenwälder Lichtgestalten". Auch sie findet nur der, der sich von seinen fröhlichen Zechkumpanen dazu anstiften läßt. Oder auch nicht...
  • Wildruden rudae asperae sublimae lindgrenii oder wilde Luftgeister nach A. Lindgren, siehe auch Rumpelwichte.
  • Felsenmeer-Riesen cyclops montes mediales germanii spec. Felshocker / Steinbeißer
    - Riese der germanischen Mittelgebirge; einst im Paläozoikum trieben sie auf einer Kontinentscholle hier an, ließen sich auf Laurussia nieder und lebten hier quietschvergnügt. Bis es zu einer gewaltigen Erdbewegung kam und der Rheingraben einbrach. Natürlich waren die Riesen mit ihren Quadratlatschen nicht ganz unschuldig daran. Doch bald schon bekamen sie ihren großen Streit, und dabei entstand so ganz nebenbei - ihr wißt es ja - das Felsenmeer.
  • Norwegischer Troll
    cyclops iterseptemtriones boreales oder Riese der Nordwege; wo es ein Dreivierteljahr lang dunkel ist, wo tiefe Höhlen und Klüfte sich durch das Eis und die frostigen Berge ziehen, dort leben die Trolle. Ihre Sprache ist nicht leicht zu verstehen, doch glücklicherweise wird man auch nicht allzu oft von einem Troll angesprochen.
  • Gnome daemonium montis paracelsii oder Bergunwesen nach Paracelsus; Philippus Theophrastus Aureolus Bombast von Hohenheim, besser bekannt als Paracelsus - was will man auch von jemand erwarten, der einen solchen Namen führt! - war ein Alchimist. Die Viersäftelehre hat er erfunden, nicht zu verwechseln mit dem Vielsafttrank aus Harry Potter. Kein Wunder, daß er da des öfteren mit Dämonen zu tun bekam. Dabei sind Gnome eigentlich ganz nette Gesellen...
  • Graugnome daemonium canens lindgrenii oder "Graues Bergunwesen nach A. Lindgren; siehe auch Rumpelwichte. Die Graugnome huschen im Laubwald herum, sind eigentlich recht niedlich und tun niemandem etwas zuleide.
  • Ach ja, und dann sind da noch die Knispelmäuse: musculi fagu... jocipumilli knispulentes - sie huschen durch das Laub im hohen Buchenwald und ernähren sich ausschließlich von Bucheckern (was ja noch kein Problem wäre) UND Koboldwitzen (was ihr Auftreten recht lokal begrenzt). Gesehen hat sie übrigens noch niemand außerhalb des Kleinen Volkes, aber wenn ihr ganz ganz leise seid, dann hört ihr im Buchenwald so ein feines kleines Knispelgeräusch - das sind sie!
  • Vorsicht vor den Steinmännchen: sie sind besonders heimtückisch! Harmlos stehen sie im Wald oder auf hochgelegenen Almwiesen, in steinigem Bergpfad und an Gipfelgraten. Doch Steine sind etwas ganz Eigenartiges: man kann sie nicht finden - sondern sie finden dich! Bist du auch Kobold, Zwerg, Riese oder Mensch - sie finden dich. Unfreundliche Wesen werden geärgert. So kann es geschehen, daß du auf einer Wanderung in unwegsamem Gelände ein Steinmännchen entdeckst. "Wie schön, hier hat ein anderer Wanderer vor mir schon einen Wegweiser aufgetürmt!" denkst du. Doch kaum bist du vorbeimarschiert, fängt es im Stein zu kichern an, und flugs springt das Steinmännchen zu seiner nächsten Station auf deinem Weg, wo es dir wieder auflauert. Die kleinen Plagegeister führen dich so oftmals Stunden um Stunden an der Nase herum, bis du dann endlich aus dem Bergwald wieder herausfindest. Wagst du dich wieder hinein?

Nun, so denke daran, bring gute Laune mit, sei freundlich und fröhlich! Nun wißt ihr, mit wem ihr es zu tun habt - sollte es im Zauberwald mal gruschbeln und graschbeln, knispeln und knuspeln, kichern und zischen! Euer Kobold Kieselbart!"

Der Menschenbeauftragte des Kleinen Volkes: ein Kobold

„Drei Tage will ich dir Zeit lassen, wenn du bis dahin meinen Namen weißt, so sollst du reich belohnt werden!“ So sprach Rumpelstilzchen zur armen Müllerstochter. Ein garstiger Wicht war das Rumpelstilzchen, wollte es doch der schönen Braut des Königs ihr Kind wegnehmen. Und als das arme Mädchen dann auch noch seinen Namen erriet: „Schnürbein, Rippenbiest, Hammelswade... oder heißest du etwa Rumpelstilzchen?“ - da riß sich das Männlein vor Zorn selbst mitten entzwei.
So lustig und skurril diese Figur auch ist, so ist das Rumpelstilzchen doch kein Vorbild für den witzigen Kobold Kieselbart, der im Felsenmeer im tiefen Odenwald lebt. Kieselbart ist ein Vermittler, ein Freund der Menschen. Von den geheimen Wesen des Kleinen Volkes wurde er dazu bestimmt, sich um die Menschen zu kümmern, der Menschenbeauftragte des Kleinen Volkes ist er also.
Leise und ohne erhobenen Zeigefinger nimmt er die Menschen mit in seine Zauberwelt, zeigt ihnen das verborgene Leben der Tiere, erzählt vom Entstehen der Felsen, der Pflanzen und aller Wesen, die auf Erden leben. Wer mit Kieselbart im Zauberwald war, der reißt keine Pflanzen mehr aus, zertritt keinen Regenwurm und läßt keinen Abfall mehr dort liegen - und so finden Menschen und Kleines Volk einen gemeinsamen Weg, ihre Welt zu schützen.
Dabei weiß Kieselbart von Wesen und von Begebenheiten zu berichten, die märchenhaft und fantastisch klingen. Wer sich darauf einläßt - Große wie Kleine - der erlebt ein paar ganz besondere Stunden, die er nicht schnell wieder vergißt.
Doch ähnlich wie schon bei Allerleihrauh im Märchen, so steckt auch in einem Kobold mehr als nur ein Wesen des Kleinen Volkes. Gemeinsam mit seiner menschlichen Gehilfin Marieta Hiller erdenkt er sich stets neue Erscheinungen, um die Menschen zu verblüffen, um ihre Aufmerksamkeit auf die wichtigen Dinge zu lenken. Und so verzaubert Kieselbart seit vielen Jahren nicht nur Erwachsene auf Erlebnistouren in eine Welt, die sie so noch nie gesehen haben, sondern auch Kinder mit seinen Märchen, die er an immer wieder überraschenden Orten zu erzählen weiß.
Und so helfen sich Menschen und Kobolde gegenseitig, indem sie sich ihre Welten zeigen. Ohne seine menschliche Gehilfin könnte nämlich auch Kobold Kieselbart nicht so viele Menschen erreichen. Denn für allerlei wichtige Dinge zuständig ist Marieta Hiller zuständig: sie sucht aus Archiven und Büchern spannende Geschichten aus ihrer Region, trägt Heimatkundliches zusammen, schreibt Altes und Neues getreulich auf und fügt so Wort für Wort für Kieselbart aneinander.

Große Aufregung beim Kleinen Volk im Zauberwald

Im Zauberwald wird Rat gehalten: der Müll wächst den geheimnisvollen Wesen die hier leben über den Kopf. An einem verschwiegenen Ort, auf einer sonnigen Lichtung inmitten hoher Buchen und grauer Felsen, treffen sich alle Angehörigen des Zauberwaldvolkes zur Beratung. Sie alle aber sind ratlos, was man gegen diesen ganzen Müll der Menschen im Zauberwald tun könnte. Da liegen Papiertaschentücher, Coladosen, Kitkatverpackungen, Bierflaschen (auch kaputte!), alte Batterien, ganze Einkaufstüten voller Picknickverpackungen - als könnte man die nicht auch wieder mitnehmen, wenn man sie schon voll hierhergeschleppt hat! Das Befremdlichste aber sind die Plastiktüten, in die die Leute neuerdings ihre Hundehäufchen einpacken. Ein Hundehäufchen im Wald ist nach drei Wochen nicht mehr auffindbar, und anständige Hunde bzw. ihre Besitzer machen ihr Geschäft auch nicht mitten auf den Weg oder dorthin wo Kinder spielen. So eine Plastiktüte aber liegt 500 Jahre lang im Zauberwald und erinnert die Angehörigen des Kleinen Volkes jeden Tag daran, daß hier einst zu jener Zeit als die Menschen noch nicht an ihrem eigenen Dreck eingegangen waren, ein netter Mensch sein Hundehäufchen eingepackt hat. Die Geschenke der Menschen an das Kleine Volk sehen halt wirklich um einiges anders aus als die Geschenke des Kleinen Volkes - wie die aussehen, das könnt ihr nachlesen in Grimms Märchen! Das meint Euer Kieselbart Für den großen Rat des Kleinen Volkes

Marieta Hiller, vor langer langer Zeit...