Spannendes über die Umgebung und das Dorf Lützelbach, seine Geschichte und Sehenswürdigkeiten finden Sie im Folgenden.
- Wildfrauhaus - Geotop des Jahres 2020
- Großherzog Ernst Ludwig Stein
- Die Baumuhr von Friedel Sauerwein
- Die Felsengruppe Lindenkopf
- Das August Wondra Wäldchen
- Alte Gasthäuser und was ein Fachwerkhaus erzählen könnte
Geotop des Jahres 2020: das Wildfrauhaus in Lützelbach
20. September 2020: auch das 18. Geotop des Jahres im Geo-Naturpark bietet außergewöhnliche Einblicke in unsere ferne erdgeschichtliche Vergangenheit: längst vergangenen Landschaften, Lebewelten und Klimaten erinnern uns daran, daß sich unsere Erde in stetem Wandel befindet.
Nach dem Variskischen Schiefer in Lindenfels kommt nun am diesjährigen bundesweiten „Tag des Geotops“ am 20. September 2020 ein weiterer besonderer Ort hinzu, der sich auf die Auszeichnung als „Geotop des Jahres“ freuen darf – das Wildfrauenhaus (Modautal) am Fuße der Neunkircher Höhe. Der verwunschene Ort mitten im Wald des Ortsteils Lützelbach lädt dazu ein, tief in die Vergangenheit unserer Region einzutauchen. Unter dem Motto „Das Haus der wilden Frau: Uralte Steine und geheimnisvolle Legenden“ geht es um das beeindruckende Alter und die Entstehung der mächtigen Gesteins-Ensembles, aber auch darum, welche Bewandtnis es mit dem „steinernen Sofa der wilden Frau“ auf sich hat.
Der offiziellen Feierstunde um 14 Uhr schließt sich eine Exkursion an. Sie führt spannend und abwechslungsreich in die Steine und Legenden rund um das Wildfrauenhaus ein und führt auf schmalen Pfaden auch am imposantesten Stein des Wildfrauenhauses vorbei. gp
Eröffnung der Feierstunde am 20.09.2020
Geologe Jochen Babist erklärt das Gestein - es ist das Gleiche wie im Felsenmeer!
Die verschiedenen Gesteinsarten im Geo-Naturpark: von links (unten) Geröll, Granit, Basalt, Sandstein, Muschelkalk - Herkunft: Ried, Kristalliner Odenwald, Vulkanreste (Otzberg, Rossberg, Katzenbuckel), Sandsteinodenwald um Michelstadt, östlicher Odenwald (z.B. Tropfsteinhöhle Eberstadt)
Die neue Tafel am Wildfrauhaus mit der Erläuterung, wie eine Wollsackverwitterung entsteht und was es mit der Sage von den wilden Weibchen auf sich hat...
100 Jahre »Großherzog Ernst-Ludwig-Stein« am Naturdenkmal Wildfrauhaus bei Lützelbach 2017
Wildfrauhaus
2017 feierte der Großherzog-Ernst-Ludwig-Stein am Wildfrauhaus in Lützelbach sein hundertjähriges Jubiläum. Der Stein wurde dem Großherzog von Hessen-Darmstadt Ernst Ludwig gewidmet und trägt die Inschrift: „Dem Schutzherrn des Odenwald-Klubs zum 25jährigen Regierungsjubiläum 14. März 1917“.
2020 erhielt das Wildfrauhaus das Prädikat "Geotop des Jahres", da es ein bedeutendes Beispiel für die vielfältige Landschaft des Geo-Naturparks Bergstraße-Odenwald darstellt. Das erste Geotop des Jahres wurde 2002 das Felsenmeer, und auch das Wildfrauhaus entstand als Verwitterungsprodukt. Der kristalline Odenwald besteht aus Granit und entstand vor etwa 340 Millionen Jahren. Granit hat natürliche Klüfte, die sich entlang der Kristallstruktur bilden. Diese nehmen Regenwasser auf und wittern aus, so daß aus einem großen Block viele kleinere Blöcke werden. Man nennt das Wollsackverwitterung. Aber schauen Sie sich den Stein selbst vor Ort an, es ist nicht weit: vom großen Parkplatz am Ortseingang Lützelbach sind es 20 Minuten zu Fuß auf guten ebenen Wegen. Der Wildfrauhaus-Stein lohnt Ihren Besuch.
Auch gibt es hier eine Sage: eine wilde Frau und ein wilder Mann lebten einst in den Felsenklüften, und man erzählte sich von schwarzer Magie. Dabei halfen sie den Leuten mit ihren heilkräftigen Kräutern. Doch der Mann wurde gefangen, und die Frau rief ihm noch nach: "sag alles, nur nicht, wozu die wilden Salben gut sind". wilde Salbe ist Salbei - eine sehr wichtige Heilpflanze.
Felsen boten nicht nur zu allen Zeiten Unterschlupf, sondern sie schaffen ein jeweils ganz eigenes Biotop. Je nachdem ob der Untergrund aus Granit, Buntsandstein oder Kalk besteht, sieht auch das Waldbild unterschiedlich aus. Wer schon einmal regionale Weinsorten probiert hat, kann bald unterscheiden, ob er Wein vom Granit, von einer Vulkaninsel oder aus einer Kalkgegend im Glas hat.
An der Feierstunde nahmen Bürgermeister Jörg Lautenschläger (Modautal), Rosemarie Lück (Kreisbeigeordnete Kreis Darmstadt-Dieburg), Landrat Christian Engelhardt (Kreis Bergstraße, Vorsitzender des Geo-Naturparks Bergstraße-Odenwald) und Dr. Jutta Weger (Geschäftsführerin des Geo-Naturparks Bergstraße-Odenwald) sowie Jochen Babist, Geologe und Mitarbeiter des Arbeitskreises Altbergbau Odenwald teil. Zahlreiche Geo-Vor-Ort-Führer, Gästeführer und Interessierte waren gekommen.
Ein mit der Wegmarkierung L2 markierter Rundwanderweg führt in Lützelbach vom Parkplatz am Ortseingang Richtung Brandau vorbei an schönen Fachwerkhäusern, durch die Brunnengasse mit historischem Dorfbrunnen, auf dem Lichtenberger-Weg vorbei an der früheren Schule und weiter durch den Klein-Bieberauer-Weg zum Naturdenkmal Wildfrauhausberg.Der Verkehrs- und Verschönerungsverein Lützelbach feiert in diesem Jahr 100 Jahre Großherzog Ernst-Ludwig-Stein am Naturdenkmal Wildfrauhausberg. Der Biotit-Granitfelsen Wildfrauhaus an der Gemar-kungsgrenze von Lützelbach und Klein-Bieberau wurde bereits vor 1932 im Verzeichnis der geschützten Naturdenkmäler in der Provinz Starkenburg geführt, da er wie viele freiliegende Granitfelsengruppen von besonderer Schönheit und bodenkundlichem Wert ist.
Die Felsen zeigen typische Frostverwitterungs-Erscheinungen und sind vertikal und horizontal in Blöcke zerteilt. Die herausragendsten unter ihnen sind mit Namen versehen: Wildfrauhaus, Großherzog Ernst-Ludwig-Stein, Lindenkopf. Der Geröllabhang unterhalb der Felsengruppe wird im Volksmund als Kleines Felsenmeer bezeichnet.
Der gewaltigste Felsblock des Wildfrauhauses ist Großherzog Ernst-Ludwig gewidmet und trägt die Inschrift:
»Großherzog Ernst-Ludwig-Stein. Dem Schutzherrn des Odenwald-Klubs zum 25-jährigen Regierungsjubiläum 14. März 1917«
Eine Hinweistafel erläutert, daß Ernst Ludwig am 25. November 1869 in Darmstadt geboren wurde und als Großherzog von 1892 bis 1918 regierte. Er war Kunstfreund und Gründer der Darmstädter Künstlerkolonie. Er dankte im November 1918 ab und starb am 9. November 1937.
Auf einer Hinweistafel des Naturpark Bergstraße-Odenwald wird von Friedel Sauerwein anschaulich erläutert, wie die mächtigen Felsen des geologischen Naturdenkmals entstanden sind.
Auch eine Sage rankt sich um die Felsengruppe: „da wohnten noch bis vor nicht langer Zeit zwei wilde Menschen, ein Mann und ein Weib, die viele kranke Leute kuriert haben. Als der Mann gefangen wurde, rief ihm das Weib nach: ‘Sag Alles, sag Alles, nur nicht, wozu die wilden Salben gut sind’."
Wer dennoch wissen möchte, wozu die wilden Salben (Salbei) gut sind, der lese nach bei Werner Bergengruen im „Buch Rodenstein“ (insel TB 3-458-33493-9) - doch hüte er sich davor diese Kunst auszuprobieren!
Noch heute ist unter den überstehenden Steinen das Kanapee (Sofa) des wilden Weibchens zu erkennen. Ihr Keller soll in der kleinen Höhle unter dem Ernst-Ludwig-Felsen gewesen sein.
Die im Bereich der Hinweistafel des Naturparks Bergstraße-Odenwald befindliche überdachte Sitzgruppe wurde 1998 von Familie Bormuth gestiftet und von Peter Roßmann (Henriche Peter) gebaut.
(VVV Lützelbach E.W.)
Die Baumuhr von Friedel Sauerwein
Dendrochronologische Analyse eines alten Fachwerkbalken aus Miltenberg, zum Vergleich eine Baumscheibe aus der gleichen Zeit. Durch Nebeneinanderlegen der Jahresringe läßt sich exakt der Zeitpunkt bestimmen, wann der Baum gefällt wurde, und die Zeit läßt sich zurückverfolgen bis in die Zeiten, als die Pflanze sich vom Schößling zum Baum entwickelt hat.
Eine dendrochronologische Analyse kostet pro Probe ca 50,- und ist ist sehr genau wenn man mindestens 50 Jahresringe hat. Im Vergleich dazu kostet die C14-Analyse pro Probe 300-400 Euro, diese Methode ist jedoch nur genau, wenn das Objekt sehr weit in der Vergangenheit entstand. Für kurzfristige Bestimmung ist die C14 Methode nicht geeignet.
Ruhebank an der Waldackerhütte, Inschrift Herrmann-Ruhe in alter Schrift
Ein Dreimärker im Wald zwischen Lützelbach, Klein-Bieberau und Steinau
Der Lindenkopf - eine imposante Felsgruppe im Wald zwischen Lützelbach und Klein Bieberau
Und schon wieder Wichtel!!! Offenbar sind sie in Klein-Bieberau zuhause und besiedeln den Wanderweg L1 und das Wildfrauhaus...
Lesen Sie bitte auch: Lützelbach: das Künstlerdorf
August-Wondra-Wäldchen oder Eichwäldchen: vor dem 2. Weltkrieg vom damaligen Luftkurort Lützelbach als Ruheort eingerichtet, diente während des dritten Reiches als Versammlungsort und es wurden Spiele und Tänze aufgeführt August Wondra, (1857-1911) war als Landschaftsmaler von Lützelbach und der idyllischen Umgebung begeistert.
Historische Häuser in Lützelbach
Gasthaus Zur Linde in Lützelbach in früheren Zeiten
So sieht die Linde heute aus, sie ist kein Gasthaus mehr..
Dafür steht gegenüber, dort wo tatsächlich die von Röhrich gepflanzte Linde stand, ein Wetterstein
Gasthaus Zur Sonne in Lützelbach auf einer alten Ansichtskarte
Was uns ein Fachwerkhaus erzählen könnte:
Drei Geschwister lebten in diesem Haus im Lichtenberger Weg, auf dem der Spruch zu lesen ist: „Heute blühen wir wie Röslein rot morgen sind wir krank ja wol gar tot“. Die Schwestern Minna und Anna Naumann (1881-1954 und 1892-1975) und ihr Künstlerbruder Karl Röhrich (1877-1956) zogen sich nach Lützelbach zurück und lebten hier bis zu ihrem Tod, nachdem sie in Darmstadt ausgebombt worden waren. Begraben sind sie auf dem Neunkircher Friedhof.
Ein Zeitzeuge, Herr Rudolf Dascher (gebürtig aus Lützelbach), meldete sich auf unsere Lützelbach-Titelgeschichte vom Novemberheft 2017 bei der Redaktion mit weiteren interessanten Beiträgen zur Dorfgeschichte Lützelbach: er kannte Karl Röhrich und die Schwestern persönlich, Anna Naumann vermittelte ihm sogar eine Arbeitsstelle in Darmstadt, die er von 1958 bis 2004 innehatte. In seiner Kindheit erlebte Dascher die Aufführungen im Eichwäldchen, sprach gerne mit Anna, die auch gerne zugehört hat.
Das Foto unten zeigt das alte Schulhaus, das 1903 an seinem alten Standort abgetragen wurde und in der Straße zum Eichwäldchen wieder aufgebaut wurde. „Dort konnten wir als Kinder Schulhefte kaufen, weil im Haus Familie Seng wohnte, die in Darmstadt ein Schreibwarengeschäft hatten,“ erinnert sich Rudolf Dascher. „Ich selbst ging acht Jahre in die Volksschule in der neuen Schule. Damals hatten wir mit dem Lehrer die Grundlage für den Marienteich gelegt.“ Schon damals war der Gedanke bei der Teichanlage, daß man solche Anlagen nicht mutwillig wieder zerstört, wenn man beim Aufbau mitgeholfen hat. Karl Röhrich, einziger Ehrenbürger der ehemals selbständigen Gemeinde Lützelbach, unterhielt ein offenes gastfreundliches Haus, er studierte kurz nach dem 2. Weltkrieg mit den Kindern das Rumpelstilzchen ein und führte es im Eichwäldchen auf.
Altes Schulhaus Lützelbach, Foto R. Dascher
Rudolf Dascher als Nachfahre der vielköpfigen Daschersippe von Caspar Dascher aus der Schweiz, der nach dem 30jährigen Krieg einige Jahre in Knoden lebte, fand es interessant, daß beim Verkauf der alten Schule im Jahre 1848 auch eine geborene Dascher dabei war, die damals nach Amerika auswanderte. Elisabeth Lenz geb. Dascher verkaufte mit ihrem Ehemann Adam Lenz das Anwesen als Schulhaus an die Gemeinde Lützelbach für 1500 fl (Gulden), so daß sie die Überfahrt nach Amerika finanzieren konnten. Wenige Jahre später sind von Reparaturarbeiten einige Daten erhalten: der Nagelschmidtmeister Philipp Koch lieferte 2000 Lattnägel zu 4 fl für zum Anbringen der Schindeln, weiter 10650 Schindelnägel zu 15 fl 58 ½ Kreuzer und allerlei Latten. Für Schlosserarbeiten stellte Schmied Stöhr 2 fl 14 Kreuzer in Rechnung. Friedel Sauerwein, Verfasser der Lützelbacher Chronik*, nahm seine Beiträge zum Anlaß, modernes Denken in der Dorfgestaltung zu kritisieren: „leider hat unsere pragmatisch denkende Generation die einmalige Schönheit jener Baudenkmäler (die Schulbauten im Jugendstil) nicht verstanden und sie deshalb am Beispiel des Schulhauses von Lützelbach nicht erhalten.“
Inzwischen wurde das Haus erneut verkauft. Der Schulsaal wurde 1996, als Sauerweins Beitrag erschien, von den Turnermädchen, der Frauenhilfe, dem Arbeitskreis für Heimatgeschichte, für Tischtennisspiel, Altennachmittag und Sitzungen genutzt. Das daneben liegende Ge-meindestübchen enthielt das Archiv, hier fanden auch die Gemeinderatssitzungen und Trauungen statt, hier wurde die Schulspeisung für die Kinder gekocht, für manche die wichtigste Mahlzeit des Tages. Sauerwein schließt mit der Mahnung „Es wäre ein unverständlicher Akt, wenn man sich jetzt aus Kostengründen eines derartigen Gebäudes entledigen wollte.“ Das kommt uns doch heute recht bekannt vor... (M. Hiller)
* „650 Jahre Lützelbach auf der Neunkircher Höhe im Odenwald 1346-1996“, Friedel Sauerwein und Robert J. Sasse, AK f. Heimatgeschichte Lützelbach
Grabstein Familie Röhrich / Naumann, Friedhof Neunkirchen
Grabstein Friedel und Hannelore Sauerwein, Friedhof Neunkirchen
Der Initiator der Fassendenmalerei war also wohl Steinarbeiter in einem der nahegelegenen Steinbrüchen - siehe unten...
Das Eichwäldchen
Auch ohne das Prädikat Kulturdenkmal wird das Eichwäldchen bestehen bleiben, es sollte sogar zur 700-Jahr-feier im September 2018 aufgewertet werden. Ein Baugebiet, direkt unter den Wasserversorgungsanlagen, wäre angesichts der zahlreichen freien Bauflächen im Ort nicht in Frage gekommen.
Stattdessen sollen neben der Aufwertung des Eichwäldchens weitere Gedenkplätze entstehen:
- in der Nähe der Sennhütte (zwischen Neunkirchen und Lützelbach) ist ein Gedenkplatz für Friedel Sauerwein mit Eiche, Geo-Infotafel und Liege geplant
- im Ort in der Nähe der ehemaligen Gasthäuser „Zur Linde“ und „Zur Sonne“ soll eine Gedenktafel für die Lützelbacher Künstlerkolonie entstehen
- der Platz an der Waldäckerhütte (Richtung Lichtenberg) mit der Zeittafel am inzwischen stark vermoderten gefällten Buchenstamm soll hergerichtet werden.
Die Baumuhr von Friedel Sauerwein an der Schnittfläche des Buchenstammes zeigt auf einer Plexiglastafel, welcher Jahresring mit welchem historischen Ereignis zusammenfällt. Dies läßt sich mittels dendrochronologischer Analyse punktgenau ermitteln. So zeigt die Baumuhr an, wann die erste Dampfmaschine erfunden wurde, den Ausbruch der Französischen Revolution, die Völkerschlacht bei Leipzig, die Deutsche Nationalversammlung in Frankfurt, den Arbeiteraufstand der DDR, den Beginn von Rundfunk (1923) und Fernsehen (1952), die erste Atombombe, die Wiedervereinigung Deutschlands ...
Ein anderer Rundwanderweg, der L1 führt durch das Eichwäldchen zum Bärlingsborn, auch hier stehen am Weg Informationstafeln.
So liest man hier über die »Aommemodder von Lützelbach«: Margarete Speckhardt lebte von 1878 bis 1967 hier und betreute Schwangere von Oberhausen und Niedernhausen (= die Mark Waldhausen im Fischbachtal, bis 1839), Billings, Steinau, Lützelbach, Neunkirchen, Winterkasten, Klein-Bieberau, Webern und Brandau. 1906 brachte sie das erste Kind zur Welt, es folgten noch 482 weitere Kinder, bis sie nach 40 Jahren alt und krumm war. Die Wege machte sie bei Wind und Wetter zu Fuß.
*Ganz so unbekannt sind die Künstler in Lützelbach nicht. Man findet im Ort und außerhalb bei Spaziergängen Infotafeln, auf denen etliche Gemälde aus dem Pinsel der Künstlerkolonie zu sehen sind.
Marieta Hiller, im Oktober 2017
Das Zeichen der Steinarbeiter
Im Heidenberg bei Gadernheim
Ein ähnlicher Steinarbeiterspruch wie am Fachwerkhaus in Lützelbach findet sich im Heidenberg in Gadernheim: „Zu Ehren der Steinbrucharbeiter: „hart ist der Stein, schwer war die Arbeit, rau unser Leben. Hatten andere Leut auch leichteres Brot, er mußte es uns doch geben.“
Eine Art Trotz klingt heraus, obwohl die Steinarbeiter gläubig waren. Steinunternehmer Hans Seeger aus Beedenkirchen und sein Credo: Der Mensch als lebendige Schöpfung ist berufen, sich die Erde untertan zu machen, indem er der Natur gehorcht. Dieser entscheidende Nebensatz ist gültig nicht nur für Steinarbeiter.