Der 11. November ist ein wichtiger Tag: einerseits beginnt da die 5. Jahreszeit - die Fastnacht.

Andererseits hat diese Jahreszeit ihren Ursprung darin, daß ab dem 11. November bis Weihnachten Fastenzeit herrschte. Deshalb ließen es sich die Menschen vorher schnell noch einmal gut gehen. An diesem Tag mußte der Zehnte abgeliefert werden - wenn es auch leider nie beim Zehnten, dem Zehntel der Einkünfte, blieb.

Schon im Mittelalter waren die Abgaben ähnlich hoch wie zu unseren Zeiten... Der Zehnte wurde von allem, was die Familie so produzierte, gezahlt: also Gänse, Schweine, Getreide, Gemüse, Wolle, Tuch. Martini, der 11. November, war und ist vielerorts auch noch heute der Tag, zu dem Verträge über Pacht oder Sold enden. Der Name kommt vom Heiligen Martin, der bekanntlich seinen Mantel mit dem Schwert zerteilte, um die Hälfte einem frierenden Bettler zu geben.

Martin war als Offizier des römischen Besatzungsheeres in der Civitas Vangionum (heute Worms) stationiert, ließ sich im Jahre 351 taufen und wollte von da an nicht mehr im Heer gegen die Germanen kämpfen. Von nun an sei er nicht mehr miles Caesaris, sondern miles Christi, Soldat nicht mehr des Kaisers sondern Christi.

Seine Bitte um Entlassung aus dem Armeedienst wurde ihm verweigert, bis er die vorgeschriebenen 25 Jahre Heeresdienst abgeleistet hatte.

Der sagenhafte Mantel, auf lateinisch cappa, wurde dem Kronschatz der Merowinger einverleibt und als Reliquie vom Kappellan verwahrt. Von diesem Begriff cappa läßt sich unser Kaplan, zudem die Kapelle ableiten. Denn der Mantel wurde in einer eigenen kleinen Kirche, der Kapelle, aufbewahrt. Die fränkischen Könige konnten nicht selbst lesen und schreiben, dafür hatten sie ihre Kapellane, die wichtige Schriftstücke in der Kapelle aufbewahrten. November 2013