Heute rechnet man für den Bau von Autobahnen etwa zehn Millionen Euro pro Kilometer.
Im alten Rom (2. Jahrh. n. Chr.) rechnete man für eine Meile (1500m) 100.000-500.000 Sesterzen*. Für den Bau wurden Soldaten eingesetzt, die so in Friedenszeiten nicht auf dumme Gedanken kamen. Auf diesen Straßen durften nur Diplomierte reisen: Gesandte mit einem zeitlich begrenzten Erlaubnisschein. Entlang der 6-14 Meter breiten Straße gab es Raststätten. Fußgänger mit Gepäck schafften täglich 30-40 km, privilegierte Reiter 60-80 km, mit Pferdewechseln bis zu 300 km.
Frachtkarren mit Ochsengespann und einer halben Tonne Ladung legten täglich 12 km zurück. Von "Just-in-time-Lieferung war das weit entfernt...
*Die Kaufkraft einer Sesterze läßt sich schwer bestimmen, da für die erforderlichen Rahmenbedingungen für Gold, Silber oder Warenkorb kaum zuverlässige Quellenangaben vorliegen. Eine einfache Hauptmahlzeit oder 0,55 l Wein kosteten unter Kaiser Augustus (Zeitenwende) 2 Asse. (1 Sesterze = 4 Asse), ein Sklave kostete etwa 500 Denar (= 2000 Sesterze) oder mehr, ein Legionär erhielt als Tageslohn 10 Asse bis 1 Denar = 4 Sesterze, ebenso hoch war der Tagesbedarf eines Arbeiters. Ein kaiserlicher Leibgardist um 150 n. Chr. verdiente 2500 Sesterzen pro Jahr.
1 Aureus (Gold) = 25 Denare [Silber]
1 Denar = 4 Sesterze [Messing]
1 Sesterz = 2 Dupondien [Bronze, später Messing]
1 Dupondius = 2 Asse [Kupfer]
Wahnwitzige Geschwindigkeit überfordert Fußgänger
Als die erste Autofahrerin der Welt, Berta Benz, im Jahr 1888 mit dem Benz-Patentmotorwagen von Mannheim nach Pforzheim fuhr, meldeten sich bald darauf besorgte Bürger, weil das Automobil mit seiner wahnwitzigen Geschwindigkeit die Fußgänger in den Straßen überfordere. So wurde in den ersten Jahren verlangt, daß vor jedem Automobil ein ein Ausrufer mit Schelle gehen sollte, da die Menschen ein Fuhrwerk ohne Zugtiere nicht als solches erkannten. "Ausschlaggebende" Stellen trauen uns halt einfach nichts zu...