20. August 2024: Einweihung Geopunkttafel Schannenbach
Rund um das Dorfgemeinschaftshaus in Schannenbach ist in den letzten Jahren ein Geopunkt-Ensemble entstanden, das über die Geologie des Krehbergs und die Steinindustrie in der Region informiert. Ausstellungsobjekte wie bearbeitete Steine oder Werkzeuge zur Hartsteingewinnung geben einen lebendigen Eindruck in die Lebenswelt der Steinbrucharbeiter und Steinmetze. Das neue Ensemble ist ein Gemeinschaftsprojekt des Verschönerungsvereins Schannenbach, der Gemeinde Lautertal und des Geo-Naturparks Bergstraße-Odenwald.
Im August wurde die vierte und letzte Geopunkttafel, die den Weg vom rohen Stein zum bearbeiteten Produkt zeigt, eingeweiht. Geo-Naturpark-Geschäftsführerin Dr. Jutta Weber, Bürgermeister Andreas Heun und Dr. Nathalie Benker vom Verschönerungsverein Schannenbach hatten eingeladen.
Bereits im September 2022 entstand hier ein kleines Freilichtmuseum zur Steinbearbeitung mit drei Geopark-Schautafeln zur Geologie, Geschichte und wirtschaftlich-sozialen Bedeutung des Abbaus sowie die bei der Steinbearbeitung verwendeten Werkzeuge.
Dazu wurden charakteristische Steinblöcke gruppiert, die die farbliche Vielfalt der abgebauten Gesteinsvarietäten, die Spalttechniken im Hartgestein, den Transport der Rohblöcke oder Halbfertigprodukte, sowie die Arten der früher üblichen Oberflächenbearbeitung zeigen.
Im Dorfgemeinschaftshaus Schannenbach ist nun zudem eine Vitrine mit einem kompletten Werkzeugsatz von damals zu sehen.
Die Steinindustrie im Odenwald und speziell am Krehberg (576 m) förderte Diorit und Gabbrodiorit für Baumaterial wie Treppenstufen, Türstürze und Fenstergewände. Ende des 19. Jahrhunderts blühte die Branche, die diesen wertvollen Rohstoff gewann. Die „blauen“ Steine fanden guten Absatz. Etwa 100 Jahre lang währte diese Wirtschaftsblüte, die vielen Schannenbacher Familien das tägliche Brot bescherte.
Weitere Infos zum Geopunkt sind auf der Homepage www.schannenbach.de zu finden. M. Hiller
Fotos: oben Philipp Kriegbaum, unten N. Benker
September 2022
"Die blauen Steine" am Geopunkt in Schannenbach: hier ist ein kleines Freilichtmuseum zur Steinbearbeitung entstanden
Im September wurde ein historisch spannender Geopunkt eingeweiht, der bereits seit einigen Jahren in der Entstehung ist, und der sicherlich auch jetzt mit Einweihung im Rahmen des fünfzigjährigen Jubiläums Lautertals noch nicht abgeschlossen ist.
Neu am Geopunkt "Steinindustrie am Krehberg" hinzugekommen ist u.a. eine Tafel zu den Werkzeugen für die Steinverarbeitung. Im Dorfgemeinschaftshaus Schannenbach ist nun zudem eine Vitrine mit einem kompletten Werkzeugsatz von damals zu sehen.
Die Steinindustrie im Odenwald und speziell am Krehberg (576 m) förderte Diorit und Gabbrodiorit für Baumaterial wie Treppenstufen, Türstürze und Fenstergewände. Ende des 19. Jahrhunderts blühte die Branche, die diesen wertvollen Rohstoff gewann. Die „blauen“ Steine fanden guten Absatz. Etwa 100 Jahre lang währte diese Wirtschaftsblüte, die vielen Schannenbacher Familien das tägliche Brot bescherte.
Abbautechnik, Verarbeitung und Ver-wendung der rund um Schannenbach gebrochenen Gesteine zeigt der Geopunkt, der mit hohem ehrenamtlichem Engagement durch den Verschönerungsverein Schannenbach begleitet und von den umliegenden Gemeinden, dem UNESCO Global Geopark Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald, unterstützenden Betrieben und Institutionen wie Hessenforst und die Hessenarchäologie mit der Bezirksarchäologie Darmstadt realisiert wurde.
Die drei Geopark-Schautafeln informieren über Geologie, Geschichte und wirtschaftlich-soziale Bedeutung des Abbaus. und die bei der Steinbearbeitung verwendeten Werkzeuge. Dazu wurden charakteristische Steinblöcke gruppiert, die die farbliche Vielfalt der abgebauten Gesteinsvarietäten, die Spalttechniken im Hartgestein, den Transport der Rohblöcke oder Halbfertigprodukte, sowie die Arten der früher üblichen Oberflächenbearbeitung zeigen. M. Hiller
Geopunkt: Verschönerungsverein Schannenbach dankte mitwirkenden Zeitzeugen für Unterstützung
Der Geopunkt Lautertal-Schannenbach dokumentiert in eindrucksvoller Art und Weise die Geologie und den Natursteinabbau am Krehberg. Seit über 100 Jahren wurden Natursteine am Krehberg bis in die 1960er Jahre abgebaut, gebrochen und für Bauwerke, Wege, Grabstätten und Gemeinschaftsanlagen eingesetzt. Damit dem Besucher der Betrieb, die Materialverwendung sowie Werkzeuge und Bearbeitungsspuren an Rohlingen mit der farblichen Vielfalt des Materials anschaulich vermittelt werden kann, wurde bei der Ausführung und Gestaltung der Fläche die „Zeitzeugen“ Leonhard Arnold (Steinbruchbetreiber), Adolf Gemmer (Sprengmeister) und Heinz Gehbauer (Maurermeister in der fünften Generation) vom Projektleiter eng eingebunden. Dargestellt und dokumentiert sind zum Themenbereich „Natursteinabbau“ Rohlinge mit Bearbeitungsspuren zu Spreng- und Spaltvorgang, Verwendung des Materials an Gebäuden sowie der Transport in der Zeit des Abbaubetriebes.
Aus Anlass der Fertigstellung des Geopunktes überreichte Fr. Dr. Benker als Vorsitzende des VVS als Dank Präsente, u.a. den von Wolf Nevermann fotografisch gestalteten Jahreskalender des Verschönerungsvereins.
Weitere Infos zum Geopunkt sind auf der Homepage www.schannenbach.de zu finden oder auf diesen Seiten: https://www.dblt.de/index.php/freizeit-kultur/lokales/2314-schannenbach-geopunkt-fertiggestellt.html.
Text: Reiner Rößler
Weitere Infos zur Steinbearbeitung im Odenwald, am Krehberg und in Schannenbach
https://www.schannenbach.de/werkzeuge-und-geraete-fuer-die-bearbeitung-von-hartgestein/
Fotos von der Einweihung: https://gallery.jalbum.net/de/browse/user/album/2056974
Steinbearbeitung im Odenwald über die Jahrhunderte am Krehberg und am Johannesberg
und im Jahrbuch Spinnstubb 2.0 Ausgabe 2/2022 (erscheint im Oktober 2022)
April 2020: Geopunkt fast fertiggestellt
In den letzten Tagen hat sich einiges beim Geopunkt Schannenbach getan. Es wurde eine Mauer aus Natursteinen aufgebaut und nun sind auch die Tafeln des Geoparks aufgestellt.
Die neu überarbeitete Homepage von Schannenbach mit Infos zum Geopunkt siehe www.schannenbach.de
In seinem Buch "Schannenbach - ein Dorf im Odenwald" aus dem Jahr 1997 veröffentlichte Hermann Bauer (Ortsvorsteher 1977-1993) unter anderem einen Beitrag von Michael Fettel über die Geologie der direkten Umgebung. Diese bot der früheren Bevölkerung ein karges Auskommen durch Steinbearbeitung, denn Landwirtschaft oder Rechenmacherei, Hausierertum oder Schindelmacherei konnten die Leute im Dorf kaum ernähren. Verwunschene Pforte mitten im Wald: eingelassen in das Mauerwerk am Geopunkt sieht man den Nachbau dieser Tür. Wie sie am Originalplatz im Wald zu sehen ist, zeigt das Foto von Wolf Nevermann, das Sie auf www.felsenmeerdrachen.de finden, wenn Sie nach "Steinbearbeitung im Odenwald" schauen. Mit dem Suchwort "Schannenbach" entdecken Sie viele weitere Beiträge, zum Beispiel was es früher in Schannenbach so zu essen gab. Im Oktoberheft 2019 finden Sie einen ausführlichen Beitrag mit vielen Fotos zum Thema Steinbearbeitung am Johannesberg bei Brandau und am Krehberg. |