Ein Vogelhäuschen im Garten oder auf dem Balkon ist ein Magnet für zahlreiche Vogelarten. Heutzutage ist es enorm wichtig, die heimischen Vögel zu füttern. Denn im Vergleich zu den 50er Jahren fehlen jährlich rund 200 kg Körner und Sämereien pro Hektar Ackerfläche (Ornithologe Prof Dr Peter Berthold, ehemaliger Leiter der staatlichen Vogelschutzwarte).  Dieses Futter stand den Feldtieren wie Grauammer, Rebhuhn oder Feldhamster zur Verfügung. Heute stehen diese Arten am Rande des Verschwindens. Prof Dr. Berthold hat dazu Filme und Bücher veröffentlicht, Infos dazu auf Wikipedia.
Da die Landwirtschaft inzwischen auf Effektivität ausgelegt ist, fehlen diese "nutzlosen" Randflächen vielfach. Dank dem AUBI-Projekt des Landkreises Darmstadt-Dieburg wachsen nun aber Blühflächen, in denen wilde Tiere Nahrung und Ruhe finden. Während des Sommers finden sie darin die Insekten, die für die Kükenaufzucht dringend benötigt werden und im Winter die Körner in den Samenständen. Einige Landwirte aus der Region richten inzwischen mehr Blühflächen ein. Örtliche Natur- und Vogelschutzgruppen füttern auch in Feld und Wald, zahlreiche Wildvögel finden sich hier ein. Für Fasane wären nun noch Feldhecken wichtig. Die Wildtierforschung geht aktuell davon aus, dass das nächste Brutgeschäft von Vögeln wie dem Rebhuhn nicht mehr richtig abläuft, wenn das Tier im Winter auch nur 20 % seines Körpergewichts verliert (ca. 60g pro Rebhuhn).

Aber jeder kann etwas tun: eine Handvoll Vogelfutter kann viel bewirken.

Vogelarten wie Kuckuck oder Nachtigall überwintern im Süden, aber Amsel, Meise oder Sperling kommen in unsere Gärten um nach Futter zu suchen. Ein naturnaher Garten und Futterhäuschen helfen Vögeln im Winter, genügend Nahrung zu finden, denn in der kargen Winternatur ist Nahrung rar.     

  • Futterstation oder Futterhäuschen: für die Vögel gut überschaubar mit Rundumsicht; nahe gelegene Versteckmöglichkeiten wie Büsche oder Sträucher sind sehr wichtig.
  • Vogeltränke: ein Schälchen mit Trinkwasser sollte den Vögeln auch im Winter zur Verfügung stehen.
  • Das richtige Futterangebot:
    Körnerfresser wie Fink und Sperling: Sonnenblumenkerne und Hanfsamen  in frei hängenden Futterhäuschen oder -spendern
    Weichfutteresser wie Amsel und Rotkehlchen: Haferflocken und getrocknete Beeren oder Obst, Futterstation am Boden an einer geschützten Stelle.
  • Damit das Futter nicht verderben kann, sollte es vor Nässe geschützt sein und regelmäßig erneuert werden. Aus hygienischen Gründen sollten Futterhäuschen ab und zu mit heißem Wasser gereinigt werden.
  • Brot oder Speisereste sollten nicht an Vögel verfüttert werden, da Gewürze und Salz schädlich sind. Im Fachgeschäft (z.B Landhandel Schmitt in Linnenbach (www.landhandelschmitt.de) gibt es hochwertige Körner- oder Weichfuttermischungen.

Wie Sie Ihren Garten im November vogelfreundlich gestalten können:

  • Natürliches Grün: Sträucher und Büsche bieten Vögeln Unterschlupf und Nahrung. Eberesche oder Vogelbeere sollte nicht fehlen.
  • Tierfreundliche Gartenpflege: bei der Düngung des Gartens sollte auf natürliche Produkte wie Komposterde und Rindenmulch zurückgegriffen werden. Chemische Mittel, die Insekten töten, schaden auch den Vögeln.
  • Nachsicht bei Aufräumarbeiten: in Totholz und abgestorbenen Pflanzenteilen überwintern Insekten, die Vögeln als Nahrung dienen. Verblühte Blumen und Stauden tragen immer noch wertvolle Samen und sollten daher nicht komplett zurückgeschnitten werden.
  • Lesen Sie hier, wie Sie selbst aus Garten- und Küchenabfällen besten Kompost herstellen können!