*Großherbivoren sind vor allem Rinder, auch als rauhfutterverzehrende Großvieheinheit bekannt, also große Kräuterfresser...

Oktober 2022: Für das Auerrindprojekt mit insgesamt vier Standorten in Deutschland beginnt jetzt die entscheidende Phase. Die Rinderpopulation ist nun so groß, dass durch Züchtung die für Auerochsen typischen Eigenschaften fixiert werden können.

Der Auerochse und die Artenvielfalt: Informationstafel des Geo-Naturparks Bergstraße-Odenwald erklärt das Auerrindprojekt und die Auenlandschaft Vier dem Auerochsen ähnliche Rinder beweiden heute die Naturschutzfläche Hammer Aue in Groß-Rohrheim. Mit ihren großen Hörnern und ihrer stattlichen Figur sind sie für Wanderer und Spaziergänger längst ein Hingucker. Jetzt erklärt ihnen die neuerrichtete
Informationstafel, was es mit der Wiederansiedlung des Auerrinds auf sich hat und wie die Hammer Aue entstanden ist. Die Informationstafel wurde gemeinsam vom Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald, dem Förderkreis Grosse Pflanzenfresser im Kreis Bergstraße e.V., dem Archäologischen Freilichtlabor Lauresham und der Gemeinde Groß-Rohrheim errichtet und am 21. Oktober 2022 offiziell eingeweiht.

Die neue Vermarktungsmöglichkeit im Projekt „Hessisches Bio-Weiderind“ ist angelaufen: die Ökomodell-Region Süd als Teil der hessenweit tätigen Projektgruppe „Hessisches Bio-Weiderind“ informiert dazu. Das „Hessische Bio-Weiderind“ ist ein Gemeinschaftsprojekt der hessischen Ökomodell-Regionen, der MGH Gutes aus Hessen und der Bio Rind und Fleisch. Projektkaufzeit: 2021-2022. Gefördert aus dem Hessischen Öko-Aktionsplan.

Hessisches Bio-Weiderindfleisch ist seit Februar 2022 im Handel erhältlich und schon jetzt werden dringend weitere teilnehmende Bio-Betriebe benötigt, um die große Nachfrage zu decken. Bio-Betriebe profitieren bei Beteiligung an der neuen Wertschöpfungskette durch faire Preise und langfristige Lieferbeziehungen.

Tiere, Klima und Landschaft profitieren: „In Südhessen sind die Weiderinder ein bedeutender Bestandteil der reizvollen Kulturlandschaft. Zudem trägt die nachhaltige Haltungsform auf der Weide zur Bodenbildung bei und wirkt sich positiv auf das Klima und die Biodiversität aus“, erklärt Sylvia Barrero-Stadler von der Geschäftsstelle der Ökomodell-Region Süd. „Die extensive Fütterung führt auch zu einem langsameren Wachstum der Tiere und dadurch zu einer besonderen Fleischqualität, die ihren Preis haben muss. Faire und verlässliche Erzeugerpreise sind daher ebenso entscheidend wie ein enger Kontakt entlang der hessischen Wertschöpfungskette", betont Sabine Marten (Ökomodell-Region Nordhessen), die das Projekt von Anfang an begleitet und mit initiiert hat.

Erfahrene Marktakteure beraten Interessierte: Gemeinsam mit Constantin Haupt von der Marketinggesellschaft MGH Gutes aus Hessen GmbH und Flavio Traxl von der Bio Rind & Fleisch GmbH können alle offenen Fragen zu der neuen Vermarktungschance geklärt werden. Wo werden die Tiere geschlachtet, verarbeitet und verkauft? Mit welchen Preisen kann man rechnen? Welche Kriterien muss ein Betrieb erfüllen, um teilnehmen zu können?

Kontakt: Sylvia Barrero-Stadler Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Über 60 Prozent des Ackerlands wird in Deutschland für den Anbau von Weizen, Mais und Gerste genutzt. Hauptanbaukultur ist Weizen, der auf etwa einem Viertel der Ackerbaufläche wächst.

Gegenüber dem Vorjahr stieg die Weizenanbaufläche um 3,6 Prozent, lag mit 2,939 Millionen Hektar aber immer noch deutlich unter dem Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre. Die Anbauflächen für Silomais und Gerste gingen gegenüber dem Vorjahr um 3,5 bzw. 7,7 Prozent zurück.

Dagegen hat der Rapsanbau sich etwas erholt. Nach einem Einbruch um gleich 30 Prozent im Jahr 2019, ist die Anbaufläche seitdem wieder um ein Sechstel gewachsen.

Hier schreibt Vivian Glover, Betreiberin der SoLaWi "Gemüsegarten Hoxhohl" über tierische Produkte in der Ernährung:

Vorab möchte ich deutlich machen, dass ich gut nachvollziehen kann, wenn jemand aus persönlichen Gründen kein Fleisch oder gar keine tierischen Produkte essen möchte. Ob der Verzehr von tierischen Produkten klimaschädlich und nicht nachhaltig ist, hängt aber ausschließlich davon ab, wie diese Tiere gehalten und auch ernährt wurden.

Oft werden die Kühe mit ihrem Methanausstoß als "Klimakiller" dargestellt. Wie klimarelevant sie aber tatsächlich sind, hängt ganz stark davon ab, wie sie gefüttert und gehalten werden: intensiv mit Kraftfutter oder extensiv auf Grünland. Viel relevanter was Treibhausgase betrifft, ist nämlich der Anbau des Kraftfutters, in der Regel in Monokulturen und gedüngt mit chemisch-synthetischen Stickstoffverbindungen. Das führt zu massivem Humusabbau, einer Verarmung des Bodenlebens und dadurch zu starken Bodenverdichtungen durch fehlender Bodenstruktur. Verdichtete Böden verlieren nicht nur einen Großteil ihres Wasserhaltvermögens (was dann zu einem ganzen Rattenschwanz anderer Probleme führt), sondern gasen außerdem große Mengen Lachgas (N2O) aus. Die Klimarelevanz von Lachgas ist 300-mal so hoch wie die von CO2 und 12-mal so hoch wie die von Methan... Wenn aber nun die Kuh auf der Weide gehalten wird, kann sie im Gegenteil einen großen Beitrag dazu leisten Humus zu bilden, Futter für das Bodenleben zu produzieren, Bodenverdichtungen aufzubrechen, das Wasserhaltevermögen zu vergrößeren und Kohlenstoff langfristig im Boden zu speichern.

Immer weniger von den Verbraucher-Ausgaben für Nahrungsmittel kommt bei den Erzeugerinnen und Erzeugern an. 2020 betrug ihr Anteil an den Verkaufserlösen nur noch knapp 21 Prozent – 1980 lag er noch mehr als doppelt so hoch.

In der aktuellen Infografik zeigt das BZL - Bundesinformationszentrum Landwirtschaft den Anteil dessen was Verbraucher für ihr Essen zahlen im Verhältnis zu dem was der Erzeuger bekommt. Bei Brot, Kartoffeln, Fleisch, Milch und Eiern zeigen die Zahlen von 1970 bis 2020 drastisch, daß immer weniger bei den Landwirten ankommt.

 

Das Informationsportal oekolandbau.de erklärt die einzelnen Aspekte. Tierhaltung, Pflanzenbau, Bio-Lebensmittel und deren Kontrolle, Ökoforschung, Rezepte und Warenkunde:

https://oekolandbau.de/bio-im-alltag/bio-wissen/was-bringt-die-neue-eu-oeko-verordnung/

 

Ein Erklärfilm des Bundesinformationszentrum Landwirtschaft: https://www.youtube.com/watch?v=wIgh3BKM0tw

Fazit: Landwirte, Verbraucher und Politik müssen gemeinsam daran arbeiten, daß die Treibhausgase CO2, Lachgas und Methan reduziert werden.

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Die Digitalisierung der Landwirtschaft ist weit fortgeschritten. Wie Künstliche Intelligenz (KI) dazu beitragen kann, die Landwirtschaft künftig nachhaltiger zu gestalten, zeigt die neue Broschüre des Bundeslandwirtschaftsministeriums (BMEL). Darin wird erläutert, wie sich durch den Einsatz von KI zum Beispiel die Gesundheit von Nutztieren erfassen und die Ausbringung von Dünger und Pflanzenschutzmitteln reduzieren lässt oder wie digitale Einkaufsassistenten für mehr Klarheit beim Lebensmitteleinkauf sorgen können.

Was ist KI?

KI ist ein Computerprogramm (auch: digitaler Algorithmus), das geistige Fähigkeiten von Menschen nachahmt. KI lernt durch sogenanntes „Machine Learning“. Dazu wertet sie große Datenmengen aus und trainiert damit ihre Lernalgorithmen, bis sie entscheidende Zusammenhänge selbst erkennen kann – und dann beispielsweise weiß, wann eine Kuh gemolken werden muss, wo welche Pflanze auf dem Feld steht und was die Verbraucherinnen und Verbraucher an Lebensmittel gerade benötigen.
Broschüre der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE)

Im Jahrbuch 2021 habe ich am Ende des Landwirtschaftskapitels eine spannende Kopfnuß für Sie liebe Leserinnen und Leser veröffentlicht. Alle sind herzlich eingeladen, bei der Lösung zu helfen!

Bei Heinrich Winter habe ich eine sehr interessante Information gefunden, bei der mich der Verfasser leider mit mehreren Unbekannten sitzen läßt: es geht um ein Rauchhaus aus Vöckelsbach. Winter beschreibt das 1550 erbaute Haus 1966. Es hat eine Grundfläche von 12,4 x 16,8m (!!!). Winter zufolge ergab sich die Grundfläche eines Hauses aus der dazugehörigen Ackerfläche „in einem bestimmten, naturgegebenen Verhältnis“.

Der Boden ist Lebensgrundlage für Pflanze, Tier und Mensch. Er ist ein echtes Multitalent und erfüllt wichtige Funktionen als Lebensraum, Nährstofflieferant, Wasserspeicher und Klimaschützer. Im oekolandbau.de-Erklärfilm zeigt Bio-Bäuerin Anne, was einen fruchtbaren Boden ausmacht. Täglich treten wir ihn mit Füßen. Dabei ist der Boden so wertvoll, dass wir ihn eigentlich auf Händen tragen müssten. Denn der Boden erfüllt zahlreiche Funktionen...

Zum Erklärfilm der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE)

Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE)

Studien belegen: Die Art und Weise, wie wir Nutztiere halten, ist häufig ein Faktor dafür, dass Tiere krank werden und Schmerzen und Schäden erleiden. Im Jahr 2015 hat der Wissenschaftliche Beirat für Agrarpolitik (WBA) beim Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft ein Gutachten über den Zustand der Nutztierhaltung herausgebracht, das hierzulande für viel Diskussionsstoff sorgte. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler kritisieren darin unter anderem, dass die intensive Tierhaltung, wie sie in Deutschland heute weit verbreitet ist, "eine Vielzahl von Tierschutzproblemen" verursache. Dabei würde es sich, so der WBA, meist um "multifaktoriell bedingte Schäden, Erkrankungen oder Verhaltensstörungen" handeln.

Lauresham-Leiter Claus Kropp ist neuer Präsident der Internationalen Vereinigung Landwirtschaftlicher Museen

Die Generalversammlung der International Association of Agricultural Museums (AIMA) hat Claus Kropp zum neuen Präsidenten gewählt. Der Leiter des Experimentalarchäologischen Freilichtlabors Lauresham an der UNESCO Welterbestätte Kloster Lorsch wird zunächst für drei Jahre der global agierenden Dachorganisation landwirtschaftlicher Museen vorstehen. Kropp, der vorher schon dem Vorstand angehörte, löst den Briten Ollie Douglas ab.

Winterliche Gärten müssen nicht trist sein! Neben interessanten Strukturen, die Gräser und Samenstände bringen gibt es auch Pflanzen, die im Winter blühen!

Auch im Winter heißt es Pflanzen schützen! Krankheiten und Schädlinge , aber auch abiotische Ursachen schädigen unsere Pflanzen. Auch im Winter ist daran zu denken. Frostschutz kann Primärschäden wie aufgeplatzte Rinde verhindern und schützt damit auch vor Folgeschäden wie Pilzbefall. Ein klassischer Stammschutz ist das sogenannte "weißeln". Nützlinge und Schädlinge sollten sich im Idealfall die Wage halten, doch wie wirkt sich der Winter auf beide aus?