Kreisbeigeordneter Karsten Krug traf sich mit Streuobstwiesenrettern
Eine Streuobstwiese bietet etwa 5000 unterschiedlichen Tier- und Pflanzenarten eine Heimat und ist somit eines der artenreichsten Kulturbiotope Mitteleuropas. Um die Streuobstwiese vor dem „Aussterben“ zu schützen, schlossen sich 2011 im Kreis Bergstraße vier junge Männer zusammen und gründeten die „Streuobstwiesenretter“. Vor Kurzem traf sich der hauptamtliche Kreisbeigeordnete und für das Umweltamt zuständige Dezernent Karsten Krug mit den beiden Streuobstwiesenrettern Martin Schaarschmidt und Florian Schumacher, die die Initiative vor acht Jahren gemeinsam mit Benedikt Kuhn und Marco Daub gegründet haben.
Die Streuobstwiesenretter stellten dem Kreisbeigeordneten ihre Arbeit sowie Projekte, die sie bereits im Kreis umgesetzt haben, vor. Zu diesen zählt unter anderen das Sortenerhaltungsprojekt, mit dem die Streuobstwiesenretter ihren Beitrag zum Erhalt der biologischen Vielfalt im Kreis Bergstraße leisten wollen. Dabei spüren sie verschollene, lokale Apfelsorten auf und veredeln diese. Die daraus entstehenden Edelreiser geben sie dann an Interessierte ab, um so die alten und seltenen Sorten zu erhalten und deren Anpflanzung zu fördern. Schaarschmidt und Schumacher wollen dadurch den Anbau möglichst vieler verschiedener Obstsorten und Arten unterstützen.
Im Erhalt und Veredeln historischer Apfelsorten spiegelt sich ein großes Ziel der Streuobstwiesenretter wieder: möglichst viele junge Menschen mit Kreativität und Spaß für den Artenschutz zu begeistern.
Bei ihrer Arbeit sehen sich Martin Schaarschmidt und Florian Schumacher aber auch immer wieder mit Herausforderungen konfrontiert. Insbesondere der Schwund der Streuobstwiesenflächen bereitet den Umweltfreunden große Sorge. „Die Flächen sind in den vergangenen 60 Jahren um mehr als 75 Prozent zurückgegangen“, berichtete Florian Schumacher. „Wenn wir nicht schnellstmöglich gegensteuern, wird sich die Anzahl der Streuobstwiesen noch weiter reduzieren“, ergänzte Martin Schaarschmidt. „Drei Viertel der aktuellen Flächen könnten in den nächsten 20 Jahren verloren gehen.“ Um dem „Aussterben“ der Streuobstwiesen entgegenzuwirken, schlugen beide daher vor, Lehrpfade zum Thema Apfel im Kreisgebiet einzurichten. Ein Beispiel dafür gibt es bereits auf dem Gelände des Wambolder Sands in Bensheim. Darüber hinaus regten sie an, dass der Kreis bei Ausgleichsmaßnahmen darauf achten könnte, dass bestimmte Obstbaumsorten angepflanzt werden.
Kreisbeigeordneter Krug nahm viele Informationen und Anregungen aus dem Gespräch mit, so auch den Wunsch nach Unterstützung bei Schulungsmaßnahmen im Sinne des Erhalts und des Ausbaus von Streuobstwiesen im Kreis Bergstraße.