Seit Jahrzehnten - genauer gesagt seit der Freßwelle in den 1950ern - geistern in jedem Frühjahr die skurrilsten Diätideen durch die Hochglanzpresse. Nur eine Diät vermißt man bis heute: die 5000-Kalorien-Diät. Die funktioniert so: man muß so viel essen, daß die Anstrengung dabei mehr Kalorien verbraucht als man zu sich nimmt. Schwierig, zugegeben - vor allem zynisch angesichts des Hungers in weiten Teilen der Weltbevölkerung.

Jetzt gibt es etwas Brandneues: Hackplus!

Unglaublich, was sich die Nahrungsmittelindustrie da wieder hat einfallen lassen... Rinderhackfleisch plus pflanzliches Eiweiß, dadurch 30% weniger Fett und Cholesterin - jetzt aber nix wie ran an die Buletten! Daß man da für pflanzliches Eiweiß plötzlich den Preis von Rinderhack zahlt, merkt ja keiner...

Die Verbraucherorganisation foodwatch hats gemerkt: „Nie war so wenig Fleisch im Hack, nie war schnittfestes Wasser so teuer“, so foodwatch. „Texturiertes Weizenprotein“ mit „fleischähnlicher“ Konsistenz ersetzt das Fleisch und wird mit Rote-Beete-Saft und Paprikaextrakt fleischähnlich gefärbt.

Gabs alles schon einmal: nämlich vor der Freßwelle, nach dem 2. Weltkrieg, aber damals war es nicht zum dreisten Beschiß gedacht. Mehr zum Thema Lebensmittelbetrug findet man unter www.abgespeist.de.

Und mir persönlich gefällt die Schlafdiät am besten: ausreichend Schlaf schützt nämlich vor Übergewicht. In diesem Sinne wünschen wir allen eine angenehme Nachtruhe... Marieta Hiller, Januar 2013