Die berühmte Krankenschwester (1820-1910) wirkte in England. Würde sie heute leben, dann würde sie nicht nur impfen und Covid-Erkrankte im Notfallbett pflegen, sondern sie würde eine knallharte Statistik führen: wer infiziert sich wie und wo, worauf lassen sich schwere Verläufe zurückführen, an welcher Stelle kann der Infektionsweg unterbunden werden.

Mit dieser Herangehensweise hat die britische Krankenschwester im Krimkrieg (1853-1856) für verbesserte Hygiene bei der Versorgung der Verletzten gesorgt, die Standards in der systematischen Pflege erarbeitet und die moderne Krankenpflege mitbegründet. Damit hat sie zugleich einen immens wichtigen Beitrag zur Eindämmung von Krankheiten und Folgeschädigungen falscher oder ausbleibender Behandlung geleistet.
Ihr ist zu verdanken, daß sich Siechenhäuser in Krankenhäuser wandelten, wo eine Chance auf Gesundung bestand. Dazu muß man sich vor Augen halten, daß Krankheit im Bewußtsein früherer Zeiten eine gottgegebene Strafe war, im Mittelalter half man keinem kranken Menschen.

Das erste Erstes Dokument einer Medizin, die Kranken hilft, ist das Lorscher Arzneibuch aus der Zeit um 785 n. Chr. Hier taucht im Vorwort erstmals ein ganz Aspekt auf: Krankenpflege ist ein Akt der Nächstenliebe.

Lesetipp: GEO Epoche "Denker, Forscher, Pioniere" Heft 105, 2020

 

M. Hiller, Oktober 2021