„Daß von Grabstätten und Kirchhöfen häufige Dünste in die Höhe steigen, das beweisen unter andern die an solchen Orten gewöhnlichen Lufterscheinungen, z.E. das dumme Feuer oder Irrwisch. Und daß dergleichen ganz subtile Dünste, die nicht alle Menschen oder Tiere, sondern nur diese und jene ganz besonders empfinden können...“
Das schrieb Amtsarzt Dr. Ludwig Gottfried Klein im Jahre 1754 in seinem Buch über die Odenwälder "...statt des Confekts fressen sie eine gute Portion Kartoffeln...
Manch einer sah seltsame Leuchterscheinungen in Sümpfen oder Mooren, oder auch auf Friedhöfen. Oft ist es das Fuchsfeuer von biolumineszenten Pilzen. Manchmal sieht man im dunklen Wald düster schimmerndes Licht auf morschen verwitterten Baumstämmen, und natürlich gibt es auch Entzündungen von Faul- und Sumpfgasen. Der Volksglauben machte aus solchen Sichtungen dann schaurige Geschichten mit Höllenhunden, die des Nachts Knochen Verstorbener zu dessen Grab bringen und vergraben oder sie auch dort ausgraben und mit sich nehmen.
Als Irrlicht (auch Irrwisch, Sumpflicht und Ignis fatuus genannt) wird eine Leuchterscheinung bezeichnet, die in Sümpfen, Mooren, Morasten oder in besonders dichten, dunklen Wäldern und auf Friedhöfen gesichtet wird. Wenn es den größten Teil des Tages wolkenverhangen düster ist, können empfindliche Gemüter sich dann schon einmal erschrecken. M. Hiller