Im Rahmen der 50-Jahrfeier der Gemeinde Lautertal soll auch der Juden gedacht werden, die von den Nationalsozialisten verschleppt worden waren. Ein Nachkomme einer Elmshäuser jüdischen Familie, Ryan Lilienthal, wird dazu eigens aus den USA anreisen.

Die Geschichtswerkstatt der Geschwister-Scholl-Schule in Bensheim plant dazu gemeinsam mit ihrer Lehrerin und Mitwirkenden Nikola Kratzmann eine Veranstaltung:

am 18. März 2022 sollen auf dem Platz vor dem Elmshäuser Rathaus zwei Bäume gepflanzt und Stolpersteine verlegt werden. Am 18. März 1942 wurden die Juden aus Reichenbach und Elmshausen nach Bensheim und weiter nach Darmstadt zum Sammellager gebracht, von wo es weiterging zu den Vernichtungslagern Richtung Polen. Frank Maus, ebenfalls in die Projekte der Geschichtswerkstatt eingebunden, erklärt dazu: „Mina Israel, geborene Oppenheimer, wollte ihre Heimat nicht verlassen“, und daß zwei ihrer Brüder im Ersten Weltkrieg für Deutschland starben. Ein weiterer Bruder wanderte nach Amerika aus, aber Mina Israel blieb mit ihrem Mann Theodor und Sohn Walter in Elmshausen. Den Holocaust überlebten sie nicht.

Die Stolpersteine für die Familie waren am Radlettplatz, wo sie aufgrund der aktuellen Straßenbauarbeiten entfernt werden mußten. Nun sollen sie zusammen mit einem Maugelschesbaum und einem weiteren Baum am Rathaus wieder in Erscheinung treten.

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Fotos: Daniel Eichmann, Geschichtswerkstatt GSS