Der Felsberg, die Landwirtschaft und die Entwicklung exakter Karten: Vortrag beim Breuberg Bund am 28. September

Mit Günther Dekkers Neuherausgabe des Felsberg-Buches von A. v. Cohausen im Jahr 2020 begann die Geschichte: auf der Rückseite des Werkes ist eine Karte aus dem Jahr 1763 abgebildet, erstellt von Geometer Johann Wilhelm Grimm. Die erstmals punktgenau vermessene Kartenzeichnung zeigt den Felsberg und den Ort Reichenbach mit Feldern ringsum reizte mich. Grimm setzte zur Kartierung die Methode der Triangulation ein, und seine Karte ist bis heute Grundlage für moderne Katastervermessungen.
All dies habe ich in meinem "Spinnstubb 2.0" Jahrbuch 2021 ausführlich dargelegt, auch eine Übereinanderlagerung der Grimmkarte mit aktuellen Katasterdaten. Zwischenzeitlich interessierte sich Winfried Wackerfuß, Schriftleiter der vierteljährlich erscheinenden Zeitschrift  "Der Odenwald" für die Geschichte, und nach drei Jahren ist es soweit: im nächsten Heft erscheint der Beitrag "Die Rißzeichnungen des Felsberges mit dem Ort Reichenbach und der Reichenbacher Kirche des Geometers Johann Wilhelm Grimm (1703-1778). Darin wird vom jahrhundertelangen Streit um den Felsbergwald (Die schlechten Gemeinderäte) zu lesen sein, die historische Entwicklung der Dokumentation von Besitztümern und Grenzverläufen, Grimms Felsberg-Karte samt seiner persönlichen Erläuterungen sowie über die Lebensverhältnisse seiner Zeit zu lesen sein.
Weitere Grimm-Karten von Gadernheim, Lautern und Breitenwiesen sowie vom damaligen Dorf Hohenstein und die spannende Quellensuche zu Aspekten aus Grimms Leben und Arbeiten werden in meinem gleichnamigen Vortrag am 28. September bei der Neustädter Tagung des Breuberg Bundes gezeigt und erläutert.
Der Breuberg Bund widmet sich seit 1947 dem Erhalt historischer und kultureller Quellen für unsere Region.
900 Mitglieder gehören dem Bund an, es gibt neben der jährlichen Neustädter Tagung mit Vorträgen und Exkursionen sowie der Zeitschrift "Der Odenwald" Kurztagungen zu bestimmten Themen und mehrere Arbeitskreise. So werden Flurdenkmäler inventarisiert, ein Odenwald-Atlas für alle Forschungszweige erarbeitet und eine umfangreiche Bibliothek mit Archiv gepflegt. Von Zeit zu Zeit erscheint ein weiterer dicker Band "Der Odenwald und seine Randlandschaften" mit aktuellen Erkenntnissen und Beiträgen.
Infos: www.breubergbund.de
M. Hiller