Diese Zusammenstellung bekam ich von Günther Dekker zusammen mit einer wunderschönen alten Ansichtskarte vom Felsenmeer zu meinem Geburtstag... M. Hiller

Einige Beiträge sind dorthin umgezogen...

Hat der Flurname Hexenplatz etwas mit Hexentanz und Walpurgisnacht  zu tun?
Im Südhessischen Flurnamenbuch werden die Wörter Hexe und Platz wie folgt beschrieben: 'Hexe' vom althochdeutschen hagazussa, von hag = Zaun und zussa = sitzend, also Zaunhockerin; dies ist oftmals Bestandteil von Ortsnamen, die der Volksglaube mit nächtlichen Versammlungen von Hexen in Zusammenhang brachte. Als Platz wird im Mittelhochdeutschen ein ‚freier Raum, Tanzplatz‘ bezeichnet - ein größeres, frei gelegenes und ebenes Flurstück mit Wiesen- und Ackerland. Eben dies ist der Hexenplatz zwischen Lautern und Beedenkirchen nicht. Er bildet sogar eine Mulde unterhalb der Breiten Heide. Es gibt auch häufig gar keinen historischen Hintergrund für diese Namen, Namen wie Hexenstein oder Hexenplatz haben oft nichts mit Hexen(un)wesen zu tun.

Nebel über dem Lautertal, Blick von der Höhe südlich Lautern Richtung Melibokus. Foto H-G Hiller

Fahrradfahren liegt im Trend!

Vor allem trifft dies auf die eher flachen Gelände unserer Region zu. Wer in Schannenbach oder in Neunkirchen wohnt, möchte vermutlich eher nicht täglich mit dem Rad zur Arbeit nach Bensheim oder Heppenheim fahren. Für die Freizeit rückt das Fahrrad jedoch immer mehr in den Vordergrund. Wir stellen hier für Sie die interessantesten Beiträge zusammen.

Altes Handwerk stirbt aus - im Museum bleibt es lebendig! Vom Spinnen und Seilern

Im Aprilheft 2021 lesen Sie über die Arbeit von Regierungsvermessungsrat Philipp Buxbaum (1879-1962). Bei der Recherche stieß ich auf einen anderen Philipp Buxbaum: Seminarlehrer in Bensheim (1843-1918). Auch über ihn gibt es viel Interessantes zu erzählen. Im Ruhestand widmete er sich der Dichtung und Volkskunde. Ein getreues Abbild des Odenwälder Volkslebens, eine Landes- und Volkskunde wollte er so entwerfen. Zahlreiche Gespräche mit Bauern oder Förstern lieferten ihm genügend Material. Eines seiner Bücher heißt "Hauswirken".

Unter dem Titel "unterwegs im Geo-Naturpark: Landschaft, Menschen, Eindrücke" gibt es virtuelle Führungen auf Youtube: z.B. in die Grube Marie in der Kohlbach bei Weinheim-Hohensachsen mit Jochen Babist und der AG Altbergbau Odenwald; „unter Tage in die Grube Marie“ entführt Babist in eine märchenhafte Welt mit einem sehr spannenden, geologischen Hintergrund.

Dabei erfährt man mehr über die damalige Bleigewinnung, die Werkzeuge der Bergleute und welche Rolle Fledermäuse noch heute in der Grube Marie spielen. Die alte Bergbauanlage war Geotop des Jahres 2017.
YouTube: „Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald“ https://www.youtube.com/channel/UC_2DneNASdIkvi5b2bs-8Rg

Das Geotop des Jahres 2017 ehrt zusammen mit der Grube Marie bei Weinheim-Hohensachsen die AG Altbergbau Odenwald und die Bergbauregion um Weinheim und Hirschberg, wo es zahlreiche Zeugen der Vergangenen Schatzsuche nach Silber, Blei, Kupfer und anderen Erzen und Mineralien gibt. Die AG Altbergbau Odenwald bietet Spezialführungen im Großsachsener Revierteil an, und auf eigene Faust lassen sich fast 20 sehenswerte Punkte entdecken, die Einblick in die spannende Geologie des vorderen Odenwaldes und die noch viel spannendere Geschichte des Bergbaues bieten.
Von Mai bis September kann der Tagstollen der Grube Marie an mehreren Terminen besichtigt werden, Infos: Stadt Weinheim 06201-592823, für Gruppenführungen: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! 0170- 2121541 (J. Babist) 06201-163 28 (M. Storm), http://bergbau-odenwald.de/grube%20marie.htm

Lesen Sie dazu auch:

 

Kupfer-, Blei- und Silberbergbau

Auf Schatzsuche unter der Erde - Marmorit bei Auerbach und andere unterirdische Sehenswürdigkeiten

Die heilige Barbara in der Grube Marie in der Kohlbach; Schutzheilige der Bergleute... (Foto M. Hiller)

Weitere Fotos aus der Grube finden Sie hier!

Der Geopunkt Lautertal-Schannenbach dokumentiert in eindrucksvoller Art und Weise die Geologie und den Natursteinabbau am Krehberg. Seit über 100 Jahren wurden Natursteine am Krehberg bis in die 1960er Jahre abgebaut, gebrochen und für Bauwerke, Wege, Grabstätten und Gemeinschaftsanlagen eingesetzt. Damit dem Besucher der Betrieb, die Materialverwendung sowie Werkzeuge und Bearbeitungsspuren an Rohlingen mit der farblichen Vielfalt des Materials anschaulich vermittelt werden kann, wurde bei der Ausführung und Gestaltung der Fläche die „Zeitzeugen“ Leonhard Arnold (Steinbruchbetreiber), Adolf Gemmer (Sprengmeister) und Heinz Gehbauer (Maurermeister in der fünften Generation) vom Projektleiter eng eingebunden. Dargestellt und dokumentiert sind zum Themenbereich „Natursteinabbau“ Rohlinge mit Bearbeitungsspuren zu Spreng- und Spaltvorgang, Verwendung des Materials an Gebäuden sowie der Transport in der Zeit des Abbaubetriebes. 

Aus Anlass der Fertigstellung des Geopunktes überreichte Fr. Dr. Benker als Vorsitzende des VVS als Dank Präsente, u.a. den von Wolf Nevermann fotografisch gestalteten Jahreskalender des Verschönerungsvereins.

Weitere Infos zum Geopunkt sind auf der Homepage www.schannenbach.de zu finden oder auf diesen Seiten: https://www.dblt.de/index.php/freizeit-kultur/lokales/2314-schannenbach-geopunkt-fertiggestellt.html.

Foto von links nach rechts: Reiner Rößler (Projektleitung, Schannenbach), Heinz Gehbauer (Maurermeister, Seidenbuch), Dr. Nathalie Benker (Vorsitzende Verschönerungsverein Schannenbach), Leonhard Arnold (Steinbruchbetreiber, Steinmetz, Mittershausen-Scheuerberg), Adolf Gemmer (Sprengmeister, Abbaubetreiber, Seidenbuch)
Text: Reiner Rößler, Foto: Wolf Nevermann

Lorscher Freilichtlabor startet Anbau alter Getreidesorten – Emmer und Urroggen für mehr Vielfalt auf den heimischen Äckern

Das zur UNESCO Welterbestätte Kloster Lorsch gehörende Experimentalarchäologische Freilichtlabor Lauresham hat einen großangelegten Anbauversuch mit alten Getreidesorten in der Lorscher Gemarkung gestartet. Mit Unterstützung der Landwirte Matthias und Simon Helmling wurde auf einer Fläche von einem Hektar sowohl Emmer ausgesät als auch Waldstaudenroggen, der auch „Urroggen“ genannt wird. Beide Sorten werden in ganz Deutschland kaum noch angebaut.

Der Leiter des Freilichtlabors, Claus Kropp, teilte am Freitag, den 4. Dezember 2020, mit, dass sein Team damit nicht nur die Kultivierung alter, robuster Sorten fördern wolle, sondern mit den zu gewinnenden Produkten bereits weiterführende Pläne habe. So soll der Roggen nicht nur für leckeres Laureshambrot sorgen. Sein langes Stroh werde auch zum Decken eines neuen Hauses im frühmittelalterlichen Modelldorf des Freilichtlabors verwendet. Auch der Emmer, eine Weizenart, würde später in dieser Weise weiterverarbeitet. Das Freilichtlabor strebe Kooperationen mit dem regionalen Bäckereihandwerk an.

Für das neu entstandene Getreidefeld kann das Freilichtlabor die Fläche im Ehlried nutzen, auf der ursprünglich der Neubau der Schön Klinik Lorsch geplant war. „Wir danken der Schön Klinik für diese wichtige Unterstützung unserer wissenschaftlichen Arbeit und zugleich der Vielfalt von Kulturpflanzen“, so Kropp. Bis zum Sommer 2021 wird die Ackerfläche nun ökologisch bewirtschaftet. Es ist vorgesehen, bei der Ernte die Zugochsen des Freilichtlabors einzusetzen. Informationstafeln entlang des Radweges sollen in den kommenden Wochen über das neue Projekt informieren.

Foto: SG, Infos: https://www.kloster-lorsch.de/lauresham0/rundgang0/fruehmittelalterlicher-ackerbau/

 

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Amorbach liegt im östlichen Odenwald und ist vom Felsenmeer aus in einer guten Stunde (60km) über die Nibelungenstraße B 47 erreichbar. Die Stadt bietet zahlreiche Ausflugsmöglichkeiten und Führungen an: Abteiführung mit Klosterbibliothek - eine der schönsten des 18. Jahrhunders mit 30.000 Bänden, Altstadtrundgang, Templerhaus - ältestes Fachwerkhaus Bayerns, Amorbach im Schein der Laternen, Kinderführung z.B. für Kindergeburtstage, Mühlenrundgang, Gotthardsruine, Kapelle Amorsbrunn und viele mehr.

In der Fürstlichen Abteikirche finden regelmäßig Konzerte statt. Die Barockorgel der Abteikirche wurde 1782 von den Gebrüdern Stumm aus Rhaunen-Sulzbach gebaut.

Auf dem Gotthardsberg zwischen Amorbach und Weilbach liegt die Gotthardsruine mit weitem Blick in die Landschaft. Die ehemalige Burgkapelle liegt an der Stelle einer - vermuteten - Lärmfeuer-Signalstation der Römer und wurde 1138 dem heiligen Gotthard geweiht. Im Bauernkrieg brannte 1525 alles nieder. Hundert Jahre später baut der Amorbacher Benediktinerabt die Ruine als Kirche auf, jedoch brannte sie 1714 wiederum nieder, durch Blitzschlag. Bei Grabungen 2016 wurde hier neben einer Destillieranlage aus der Klosterapotheke und Resten verschiedener Kräutern und Essenzen sogar eine Glasperle aus Aleppo gefunden.
Als man die Grabung verschloß, wurde auch Müll des 20. Jahrhunderts mit eingegraben - für nachfolgende Archäologenteams.

In der Nähe von Amorbach liegt Hettingen, wo beim Forsthaus ein gigantischer Wasserbehälter erbaut wurde, der an der Fernwasserversorgung Rheintal 20.000 m3 Bodenseewasser für Frankfurt speichern kann. Hier führt auch der Dolinenlehrpfad entlang. Dolinen sind Erd-Einbrüche durch unterirdische Auswaschungen im Karstboden.

Infos:
www.amorbach.de
www.tourismus-odenwald.de
www.fuerst-leiningen.de

M. Hiller

Zur Eröffnung im Juni 2020 sang die Sängerin Eva Wilcke, "Der Astronaut muß weiter" und am Schluß wurden weiße Luftballons für die Seelen der verstorbenen Kinder in die Luft entlassen.
http://wunder-wald-töne.de
 
Diese Betriebe haben die Einrichtung des Hirschpfades unterstützt:
  • Auto Schwerer GmbH, Alt-Hoxhol 32, 64397 Modautal
  • Bärens – Kramer Bedachungs GmbH, Jochartweg 6, 64405 Fischbachtal
     
  • Florian Gesundheitszentrum, Nibelungenstraße 707 – 709, 64686 Lautertal – Gadernheim
     
  • L. Dude & Co OHG Quarzwerk Reichenbach, Nibelungenstraße 139, 64686 Lautertal
  • Reimund's Backstube GmbH, Gadernheimer Straße 8, 64397 Modautal
     
  • Sägewerk Gehrisch GmbH, Alt – Hoxhol 6, 64397 Modautal

In Zusammenarbeit des Vereins Neunkirchner Steine e.V. mit dem Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald ist mit dem „Hirschpfad“ nun ein Wanderweg der besonderen Art entstanden.

An verschiedenen Stationen wird man dazu eingeladen, sich mit den unterschiedlichen Perspektiven der großen Themen „Kommen und Gehen, Leben und Tod“ zu befassen.

Eröffnung des Hirschpfades am Sonntag, den 21. Juni 2020 um 14:00 Uhr am Quelltopf der heiligen Quelle in Modautal/Neunkirchen

Auf 5,6 Kilometern Länge erstreckt sich der „Hirschpfad“ um die Neunkircher Höhe. Er beginnt an der heiligen Quelle und endet im Garten der St. Cosmas und Damianskirche.
„Der Mensch muss wieder nach unten mit den Tieren, mit den Pflanzen, der Natur und nach oben mit den Engeln und Geistern in Beziehung treten.“ (Joseph Beuys)
Der Weg, der beginnt und endet, darf als Analogie unser aller Endlichkeit betrachtet werden. Der Wanderweg als Rundweg angelegt, endet doch nicht am selben Ort, an dem er beginnt. Er lässt damit Raum sich auch mit dem Zustand zwischen Ende und Anfang zu befassen.

Der Hirsch(kopf) beschreibt die Form des Weges und darf innerer Begleiter der Wandernden sein. In seiner Symbolik der immer währenden Erneuerung, der Widerstandsfähigkeit und der Wachstumskraft der Seele scheint er der passende Beistand, um sich den beiden großen Themen Leben und Tod zu widmen.
Entlang des Weges werden die Wandernden immer wieder von Stationen empfangen, die einen Blick auf die Veränderlichkeit und Vergänglichkeit des Lebens freigeben.
Eingebettet in die Zyklen der Natur unterliegt auch der Weg natürlichen Veränderungsprozessen, die uns zu unterstützen vermögen, uns eingebettet in einen größeren Kontext zu begreifen. Diesem Gefühl der Anbindung, der Verbindung wohnt etwas zutiefst Kräftigendes und Tröstliches inne. Möglicherweise erleben wir über dieses Kräftige und Tröstliche der Natur ein großes Geschenk. Den Zugang zu unserem liebenden Herzen. Dieses liebende Herz macht möglicherweise keinen Unterschied zwischen „hier und dort“ und wir können uns vertraut machen mit der Idee, einen tiefen Verlust mit all unserer Liebe in unser  Leben zu integrieren.

Tipp: der Wanderweg ist durch seine Höhenmeter für „Ungeübte“ durchaus anspruchsvoll. Planen Sie bitte Zeit für Pausen ein. Eine Decke oder ein kleines Kissen und evtl. ein kleines Vesper sind von Vorteil.

Verein Neunkirchner Steine e.V. http://neunkirchner-steine.de/

Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald www.geo-naturpark.de

www.europeangeoparks.org