Die Römer in Germanien, das ist ein mindestens so spannendes Thema wie die Römer in Gallien - ganz Gallien? Nein, ein kleines Dorf.... - wer kennt nicht diese Einleitung aus Asterix und Obelix!

Daß die Spuren der Römer, ihre Kultur, ihre Bauwerke und ihr Wissen nicht mit langweiligem Lateinunterricht in der Schule abgehandelt sind, das beweist der Odenwald als alter römischer Lebensraum in vielfältiger Weise. Der Limes im Osten, eine 80 km lange Spur aus der Zeit vor über 1900 Jahren, die römische Villa Rustica Haselburg und die mißglückten Werkstücke im Felsenmeer bei Reichenbach laden ein zu interessanten Ausflügen in die Hügel des Odenwaldes. Und wenn das Wetter mal nicht zu einem Ausflug lockt, dann gibt es ringsum zahlreiche Museen, in denen römische Funde dargeboten werden. Was uns ganz besonders freut, ist die Tatsache daß die Römer einst den Apfel in den Odenwald brachten. Wer weiß was wir sonst heute als Stöffche trinken müßten!

Zwischen Bensheim und Reichenbach lagen zehn Tage, und doch wieder nicht...

„Zwischen den Jahren“ - in der Zeit nach Weihnachten und vor dem Dreikönigstag - hielt man innere Einkehr, faßte gute Vorsätze für das kommende Jahr, die Knechte und Mägde wechselten ihre Herrschaft. Für diesen Umzug übrigens wurden einst die Plätzchen erfunden: haltbares Kleingebäck für unterwegs. Zwischen den Jahren, auch Rauhnächte oder Zwölfnächte genannt, hatte man Zeit, um über die Zeit nachzudenken. Und was ist ein Kalender, wenn nicht niedergeschriebene Zeit? Kalender gibt es schon seit der Steinzeit. Stonehenge, die Maya-Knotenkalender, die Pyramiden, Kirchenfenster durch die das Licht zu einem bestimmten Tag auf ein bestimmtes Bild fällt.

Der Schnee des letzten Winters (2013) hat alle geschafft. Wer hätte in Zeiten der Klimaerwärmung mit einem solchen Bilderbuchschnee gerechnet, wie ihn manch einer nur noch aus dem Märchen kennt?

Doch welche Lasten bürdete uns dieser Winter auf: eingestürzte Dächer, Staus und Unfälle, der Müll wurde nicht mehr abgeholt, das Streusalz ging vorzeitig zur Neige, wir fühlten uns eingeschränkt in unserer freien Beweglichkeit, mußten stundenlang Schnee schaufeln - kurz: alles war schrecklich.

Ihr kennt doch sicher die Köhlerstochter und Räuberbraut Bawweddsche, oder? Sie hat euch viel zu erzählen...

Bawweddsche meint dazu:

Also eins will ich Ihnen ja mal sagen: die Jahreszeiten sind auch nicht mehr das was sie mal waren! Im August gibts Schokonikoläuse, und im September stehen schon die ausgehöhlten Kürbisse vor den Türen...

Früher, als die Menschen noch ohne elektrischen Strom lebten, da wurde es früher dunkel. Jedenfalls kam es uns so vor. Die Häuser duckten sich in der Dämmerung, zogen die Schultern ein. Drinnen hockten die Menschen und gruselten sich, ließens sich aber zugleich auf der warmen Ofenbank gutgehen. Uns Räubern ging es nicht so gut!

Seit 1998 bin ich touristisch aktiv: am Himmelfahrtstag gab es meine erste Felsenmeerführung zusammen mit meinen damaligen Mit-Buch-Autoren des "Lautertaler Dibbezauber" und des Sagenbuches "Tal der Riesen", dem 1998 "Kieselbarts Geheimnis" folgte.

So lange treibt Kobold Kieselbart nun schon sein Wesen im Felsenmeer, es gibt Führungen und Schatzsuchen für Schulklassen, Kindergeburtstage und Erwachsenengruppen. Fundiertes Fachwissen über das Felsenmeer in geologischer, historischer und ökologischer Hinsicht kam über die Jahre dazu, 2012 wurde ich vom Geopark als Gästeführerin "Römer in der Region" zertifiziert.

Natürlich muß der erhebliche Zeitaufwand für Vorbereitung und Durchführung der Touren sowie die Fortbildungen finanziert werden, weshalb es eine ordentliche Firma gibt, die brav ihre Steuern zahlt.

Tourismus einst in seinen Anfängen: die „Fremdenpflege“ - bequeme Spazierwege und saubere Bettwäsche

In Österreich - hier Kärnten - unternahm man um 1900 große Anstrengungen, um die Gäste, die gern und immer stärker zur Erholung anreisten, zu versorgen.

Jede Sommerfrische die etwas auf sich hielt, sorgte mit dem Bau von Wasserleitungen (fließend warmes Wasser!) und Straßenbeleuchtung für den Komfort der Touristen. Die Verschönerungsvereine legten Spazierwege an, sprengten Felsen weg, damit sich „der zarte Damenfuß an keinem Steinchen stoße und steile Wege bequem genommen werden können“ (Cur-Zeitung vom Wörthersee 1897).
Straßen wurden im Sommer gegen Staubentwicklung mit Wasser gespritzt.

Hier geht es um die Frage, ob wir heutigen Bewohner Tourismus brauchen und wollen. Im 19. Jahrhundert wurden Straßen und Hotels gebaut, die erste Blütezeit des Odenwaldtourismus lag um die Jahrhundertwende zum 20. Jahrhundert. Zum zweiten Mal sorgte Tourismus für Aufschwung und Erschließung nach dem 2. Weltkrieg, doch bald zog es Urlauber in die Ferne, vor allem nach Italien. Der Süden lockte, und im Odenwald ging der Tourismus immer stärker zurück.

In diesem Beitrag lesen Sie Interessantes vom Ortsbeirat, über die Windkraftanlagen und das Hochwasser vom April 2018, über die Ersterwähnung des Dorfes, die Chronik von Neutsch aus dem Jahr 1956 und "das deutsche Erbübel der Untertänigkeit", die Wirtschaft von Familie Lautenschläger und die Neutscher Kapelle.

Folgende Beiträge finden Sie in meinen Jahrbüchern: Das Durchblick-Jahrbuch: Spinnstubb 2.0, sie sind deshalb online nicht zu finden: 

Bereits zur Römerzeit verlief der Weinweg als sogenannte Hohe Straße von Weinheim nach Dieburg über die Neunkircher Höhe. Man nutzte die Höhenrücken für die Fortbewegung, da die Täler sumpfig waren. Gadernheim liegt am Weinweg mitten zwischen zwei Steilstrecken in der Graulbach und der Neunkircher Höhe. Entstanden ist der Ort nach einer Vermutung von Georg Grohrock vielleicht nur als Station am Weinweg. Grohrock brachte übrigens als Bub den Steinarbeitern im Neunkircher Wald das Essen.

Er hat mir über viele Jahre sehr Interessantes über die die alten Dorfgrenzen, Straßennamen in Gadernheim, die Wasserverteilung an den Bächen und die Altstraßen Weinweg, Reiterweg, Hutzelstraße und Hohe Straße erzählt. Der Weinweg als Hohe Straße führte links vom heutigen Weg den Berg hinauf, die Einmuldung ist noch gut zu erkennen (Hohlwegbildung).

Das ist Realität: heute und direkt in unserer Nachbarschaft

In Ludwigshafen gibt es ein „Wohngebiet mit besonderem Förderbedarf“ - denn Brennpunkt darf man aufgrund der political correctness nicht mehr sagen - die Bayreuther Straße.

Regelmäßig müssen wir unseren Hausmüll zur Abholung rausstellen, Altpapier bündeln, gelbe Säcke mit säuberlich gespülten Joghurtbechern stapeln und die Spannungsabfälle unter den Steckdosen zusammenkehren. Nun stellen Sie sich mal vor, Sie müßten Ihr Internet wegwerfen, weil es ein Besseres gibt. Was würde das wiegen, wie sperrig wäre es, und darf es in den Restmüll oder gehört es zum Elektroschrott?