Glosse: Klimaerwärmung - Gott würde uns ja noch eine Chance geben, Trump und Seehofer nicht...
Das Mühltal zwischen Ober-Ramstadt und Eberstadt
Die Modau entspringt auf der Neunkircher Höhe und fließt durch das Modautal und das Mühltal, bis sie bei Stockstadt in den Rhein mündet. Mitte des 18. Jahrhunderts gab es an der Modau 70 Wassermühlen zählen, da sie von der Quelle bis zur Mündung über 300 Meter Gefälle hat. Die Modau brachte so genügend Wasserkraft für Getreidemühlen, Papiermühlen, Pulvermühlen und Ölmühlen.
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Lauterner Grenzgänger suchen die Grenzsteine zwischen Zehnes und Knorz
Meine Prüfungsaufgabe zur Erlangung des Gästeführer-Zertifikats "Römer im Odenwald":
Sie gehen im römischen Dieburg zum Einkaufen. Welche exotischen Lebensmittel aus dem Mittelmeerraum oder anderen entfernten Gebieten des Römischen Reiches könnten Sie dort erwerben?
Nun, so folgen Sie mir in die römische Stadt MED... anno 135 n. Chr.!
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Gastronomische Situation anno 900-1300
Handelsreisende und andere Weggenossen wurden bis ins 10. Jahrhundert in den Städten unentgeltlich aufgenommen und verpflegt. Erst im 11. Jahrhundert entwickelten sich Gaststätten und Tavernen, wo man Speisen und Getränke kaufen konnte. Zu den neu entstehenden Herbergen mußte man seine eigene Verpflegung mitbringen.Um 1300 entstanden die bekannten drei Kategorien der Gastwirtshäuser: für Reisende zu Pferd, für Fuhrleute und für Fußvolk wie Pilger. Letztere mußten in Sälen mit bis zu 50 Betten übernachten, die Gaststube war der einzige beheizte Raum.Doch nur von den Durchreisenden konnten die neu entstandenen Gasthäuser nicht existieren: auch die einheimische Bevölkerung wurde gern gesehen, das Gasthaus entwickelte sich zum Kommunikationsplatz, wobei meist weder Glücksspiel noch Frauen zugelassen waren.
Endlich Ferien, endlich Freizeit! Doch woher kommt das Wort und seit wann gibt es Ferien? Wer Ferien oder Urlaub haben will, muß erstmal in die Schule oder zur Arbeit gehen, anders geht es nicht.
Fangen wir der Reihe nach an, Kindergarten zählt noch nicht als Arbeit. Also die Grundschule:
jeder kennt den Witz von Fritzchen, der nach dem ersten Schultag gefragt wird wie es war und der antwortet: „na ja ganz gut, aber ich bin nicht ganz fertig geworten, muß morgen nochmal hin.“
Die Grundschule geht auf die römische Elementarschule zurück, und die hieß „ludus“, was „Spiel“ bedeutet. Da hatten es die kleinen alten Römer wohl besser als Kinder hierzulande, denn wer möchte die Schule schon als Spiel bezeichnen? Hier bei uns dagegen war es viele Jahrhunderte lang üblich, daß Kinder ab dem siebten Lebensjahr richtig mitarbeiten mußten um den Familienunterhalt zu verdienen. Es gab keine Kindheit, keine Spiele, keine Schule - und keine Ferien.
So sahen die Schulbänke früher aus, heute zu sehen in der Schulstube im Regionalmuseum Reichelsheim
Die nämlich wurden erst erfunden, als man die Schulpflicht einführte, um Kindern Bildung zu vermitteln. Da stellten die Eltern fest, daß die kleinen Arbeitskräfte plötzlich fehlten, besonders im Sommer und Herbst, wenn auf den Feldern viel Arbeit anfiel. Deshalb wurden in den Schulen die Ferien eingerichtet: damit die Kinder in der Hauptsaison bei der Arbeit mithelfen konnten.
Pustekuchen also mit „schönen Ferien“, mit Spiel und Spaß. Gespielt haben früher nur die Kinder der vornehmen Leute, und mit deren Spielsachen vergnügten sich auch die Erwachsenen bei Hofe. „Ferien“ waren bei den alten Römern ursprünglich Feiertage, an denen die Götter geehrt wurden, dazu war an diesen Tagen arbeitsfrei. Während Kinder Ferien haben, haben Erwachsene Urlaub. Auch den gab es früher nicht, denn die Arbeit riß nicht ab. Erst mit Einführung der Industrialisierung und der arbeitsteiligen Welt entstand sich ein freier Tag, dann ein freies Wochenende, und eine - viel zu kurze - Zeit der Erholung im Urlaub. Das Wort Urlaub kommt von Erlaubnis, nämlich der Erlaubnis des Feudalherrn, sich von seinem Arbeitsplatz oder seinem Wohnort zu entfernen. Man merkt schon, daß heute nicht alles so schlecht ist...
Damit wurde früher in der Schule geschrieben, Ausstellung in der Schulstube im Regionalmuseum Reichelsheim
1526 wurde mit Einführung der Reformation auch die Einrichtung von Schulen in Hessen beschlossen. In kleinen Orten gab es lange Zeit nur im Winter Schule, und die Kinder mußten Brennholz oder Briketts mitbringen. Aufgabe der Pfarrer war es, die Eltern über den Nutzen und Wert der Schule zu belehren. Ein Lehrer sollte 1832 mindestens 155 Gulden verdienen, (ein Gulden war in etwa der Tageslohn eines Zimmermanns, laut einer Breuberger Quelle anno 1807 knapp 13 Euro wert. Der Lehrer bekam also 2015 Euro pro Jahr!) Vor 1832 mußte er sein Mittagessen reihum an den Tischen der Familien im Dorf einnehmen: das nannte man Wandeltisch, der wurde mit Einführung des Mindestlohns für Lehrer ab-geschafft. Kurze Zeit später begrenzte man die Klassenstärke auf 80 - achtzig! - Kinder pro Klasse und in Lindenfels entstand eine Lehrerbildungsanstalt. Man begann Schulhäuser zu bauen und die Schulzeit auf acht Jahre festzusetzen. 1919 übernahm das Deutsche Reich die oberste Gesetzgebung im Schulwesen.
Deutsche Schrift - Tafel in der Schulstube im Regionalmuseum Reichelsheim
1945 fiel der Unterricht von April bis September aus, wenig später ging es weiter, es folgte die Lernmittelfreiheit. Das war nicht überall so, denn inzwischen war die Hoheit über das Schulwesen auf die Länder übergegangen, und in Nordrhein-Westfalen etwa mußten alle Bücher gekauft werden. Ich habe meine noch heute, während ich die unappetitlichen hessischen Bücher, die vor mir schon durch viele Hände gegangen waren, nie mochte (außer den Diercke, den man getrost in der Schule lassen konnte, weil er ja nicht meiner war). 1960 entstanden die ersten Mittelpunktschulen, 1970 Gesamtschulen. Zuständig für das Schulwesen sind jetzt die Kreise. 1980 erst wurde die Fünftagewoche eingeführt, vorher mußte man auch Samstags zur Schule.
Die Brensbacher Schulordnung anno 1609
Roch köstlich nach Spiritus: Matrizen-Abzugsgerät in der Schulstube im Regionalmuseum Reichelsheim
M. Hiller, Dezember 2017
Draußen spielen in den Ferien? Oft Fehlanzeige
Ferien und Urlaub gab es früher nicht...
Wir haben es wirklich gut. Wir fahren zu einem Urlaubsort - sei es am Meer, in den Bergen oder anderswo. Manche lieben ländliche Ruhe, andere die Betriebsamkeit der Städte oder Touristenattrak-tionen. Und wer zuhause bleibt, für den gibt es im Odenwald und der näheren Umgebung viel zu entdecken.
Aber Ferien oder Urlaub gibt es noch gar nicht so lange: erst im 18. Jahrhundert wurde - nach der allgemeinen Schulpflicht - auch die Freizeit eingeführt. Vorher konnten viele Kinder nicht zur Schule gehen: sie mußten schon von klein auf in der Landwirtschaft helfen. Mit der Schulpflicht bekam man zunächst nur zur Kirchweih (Kerb) oder zu Märkten frei. Die Ferien wurden geschaffen, damit die Kinder während der wichtigsten Zeiten auf dem Bauernhof helfen konnten: zur Aussaat, zum Jäten und zur Ernte, also um Ostern, im Sommer und im Herbst.
Richtige Freizeit mit Spiel und Spaß hatten die Kinder da noch nicht. Mußten die Kinder früher auf dem Hof mitarbeiten, so leiden sie heute unter Schulstreß, viele können gar nicht mehr entspannt spielen - und schon gar nicht draußen:
53 % der Eltern finden es zu gefährlich, Kinder im Wald spielen zu lassen, gar ohne Aufsicht! Fast ein Fünftel aller Kinder hat noch nie ein frei lebendes Tier gesehen, die Hälfte ist noch nie auf einen Baum geklettert! Mit den Füßen fest auf der Erde stehen, mit allen Sinnen die Natur in sich aufnehmen, das ist ein Erlebnis, das oft nur noch wenige Kinder auf dem Land finden. Dagegen soll es Kinder geben, die in ein Bilderbuch schauen und versuchen durch Wischen die Seiten umzublättern.
Also genießt eure Ferien und euren Urlaub - und freut euch daß ihr zur Schule gehen dürft - das wünscht euch Marieta Hiller, Sommer 2018
400 Jahre Schulpflicht und Lehrerdasein
Brensbacher Schulordnung 1609, zu finden im Regionalmuseum Reichelsheim
Der Heimat- und Museumsverein Zotzenbach hat das „Rote Haus“ einladend hergerichtet, und hin und wieder finden hier interessante Vorträge statt. Im April 2018 war Günter Körner zu Gast. Die alte Stube, in etwa so groß wie eine frühere Schulstube, war gut gefüllt mit Zuhörern. Körner, einer der heimatkundlichen Autoren der Geschichtsblätter des Kreises Bergstraße, lebt seit 1975 in Birkenau und hat in seinem Wiki-Eintrag zahlreiche heimatkundliche Einträge zum Schmökern bereitgestellt.
In seinem Vortrag „Über das kärgliche Dasein von Schulmeistern im Weschnitztal im 19. Jahrhundert“ präsentierte er nicht nur Spannendes und Unterhaltsames aus Archivunterlagen, sondern er bewies zudem, daß es durchaus gelingt, nach knapp 45 Jahren Leben im Odenwald in Mundart vorzutragen. So schuf Körner gleich zu Beginn eine gemütliche Atmosphäre für die Zuhörer (die Zuhörerinnen sind hier immer mitgemeint, ihr kennt mich ja liebe Frauinnen), die zum Mitmachen animierte. Einer der Anwesenden ließ das Lied vom Schulmeisterlein hören, ein anderer erzählte die frischest abgestaubten Lehrerwitze. Körners ergiebiges Archivgestöber ergänzt unsere Vorstellungen von der historischen Schulentwicklung anhand konkreter Beispiele von Löhrbach, Nieder-Liebersbach, Unter-Flockenbach und Ober-Abtsteinach.
Schulpflicht: seit dem 16. Jahrhundert ein heißes Eisen
Das Thema Schule begann mit der Reformation. Vorher kamen nur begabte Kinder von Adligen in den Genuß der Schulbildung an elitären Kloster- oder Domschulen, und natürlich fast nur männliche Kinder. Für die Landbevölkerung gab es keine Schule. Martin Luther forderte 1524 die Ratsherren aller Städte deutschen Landes auf, christliche Schulen einzurichten. Aber erst im Zuge der Aufklärung kam es zu einer verordneten Schulpflicht für alle Kinder, was den Bauern nicht besonders gefiel - brauchten sie doch ihre Kinder als Arbeitskräfte in der Feldarbeit. Deshalb wurde die Schulpflicht um die Ferien ergänzt: in den Zeiten für Aussaat, Jäten und Ernten sowie für das herbstliche Verarbeiten der Erzeugnisse wurden die Kinder freigestellt. Die Schulpflicht wurde nur deshalb eingeführt, weil die Rekruten bis dahin körperlich in so schlechter Verfassung waren. Sie mußten als Kinder hart arbeiten.
Die älteste Schule im Überwald (südwestlicher Odenwald) stand in Wald-Michelbach (siehe Artikel von Hans-Günther Morr: Schulhäuser im Überwald, in Geschichtsblätter Kreis Bergstraße Band 50). Hier findet man auch zahlreiche Infos zur wechselnden Geschichte der Überwald-Dörfer - mal Kurpfalz, mal Kurmainz, mal altgläubig, mal reformiert, mal lutherisch. Wann die Dörfer ihre Schulen erbauten, bis schließlich in Wald-Michelbach 1965 die Mittelpunktschule sowie 1971 das Überwald-Gymnasium entstand, erläutert Morr. Dazu sieht man viele Fotos der historischen Schulgebäude und einzelner Schuljahrgänge.
Doch was die Schulpflicht tagtäglich für die Kinder zwischen 6 und 14 Jahren bedeutete, können sich moderne Helikoptereltern kaum vorstellen: die Kinder mußten anfangs von Löhrbach und sogar Unter-Flockenbach nach Mörlenbach zur Schule gehen, das sind rein in der Luftlinie 7-8 km! Als 1658 in Ober-Abtsteinach eine Kirche gebaut wurde, verlegte man auch die Schule dorthin, bis in Löhrbach und Nieder-Liebersbach jeweils eine eigene Schule gebaut wurde.
Die Schule orientierte sich immer an der Konfession, und so wechselten des öfteren auch die Lehrer. Diese kamen blutjung nach 1-2 Jahren Ausbildung von der Präparantenschule in Lindenfels oder Bensheim auf die Dörfer, wo sie in Klassen von 70-80 Kindern im Alter von 6-14 Jahren zu unterrichten hatten. Oft waren die jungen Lehrkräfte nicht imstande, für Ruhe und Aufmerksamkeit zu sorgen, zumal die ältesten Schülerinnen nur gut 5 Jahre jünger als sie selbst waren. Günter Körner liefert hier eine drastische Vorstellung der Zustände in einem historischen Schulsaal: der alte Schulsaal in Löhrbach hatte knapp 60 Quadratmeter bei einer Raumhöhe von 2,20 Metern. Im Winter, wenn geheizt werden mußte, herrschte hier bedrückende Enge und sehr schlechte Luft. Durch die Ritzen im Dielenfußboden zog zudem die Ausdünstung der Ziegen nach oben, die im Winter mit ihrem Hirten im Untergeschoß untergebracht wurden. So wird des öfteren eine kindliche Ohnmacht nicht auf mädchenhafte Schwärmerei für den jungen Lehrer zurückzuführen sein. Gut dokumentiert sind auch Prügel-Exzesse durch Lehrkräfte.
Wie alle Landgemeinden waren auch die Gemeinden Löhrbach, Birkenau, Trösel und Unter-Flockenbach bitterarm, mußten jedoch aufgrund der Schulpflicht Lehrkräfte einstellen. Diese wurden in vier Gehaltsklassen bezahlt. Erst um 1800 übernahm das Land Hessen die Besoldung der Lehrer.
Vorher wurden die Lehrer meist in Naturalien bezahlt: pro Jahr gab es 7 Malter Korn, außerdem Spelz und Frucht, 28 Pfund Wieseheu, Haferstroh, Kartoffeln. Oft gerieten die Bürger in Zahlungsrückstand, und der Lehrer versuchte sein dürftiges Auskommen durch Zeichenunterricht zu stützen. Günter Körner weiß von einigen Lehrern, daß sie nebenher als Gerichtsschreiber, Nagelschmied oder Theatertänzer arbeiteten. Ab 1840 begann man in Löhrbach ein neues Schulhaus zu bauen, und die Bedingungen gleichen den modernen: der Kostenvoranschlag belief sich auf 3000 Mark, die Endkosten auf 20.000 Mark, so daß der Gemeindewald zur Begleichung herangezogen werden mußte.
Für 1825 ist dokumentiert, daß Lehrer Wetter jährlich 10 Gulden mehr erhielt, doch mußte er dafür mit den Schülern die Beerdigungen in Ober-Abtsteinach mitgestalten.
10 Gulden pro Jahr mehr: das entspricht etwa 130 Euro, man bekam damals dafür 1/6 Kuh. Das Ruhegehalt von 140 Gulden jährlich war viel zu gering für ein Auskommen, und die Lehrerwohnung war sehr klein und feucht.
Später baute man in Löhrbach zwei neue Schulsäle zu je 50 Quadratmetern, was zu einer spürbaren Entspannung der Lernsituation führte. Aber, was man nicht bedacht hatte: nun brauchte man auch zwei Lehrer. Darauf bestand das großherzogliche Ministerium, wenn es auch einen Zuschuß zum 2. Lehrer gewährte.
Im 19. Jahrhundert wurden die Schulen überprüft, dies nahm meist der Pfarrer vor. Auch die Schüler wurden zweimal jährlich geprüft.
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und Alte Münzen und Maßeinheiten
Marieta Hiller, im April 2018
Ein kenianisches Sprichwort des Hirtenvolkes Samburu besagt: „Wenn du fünf Kühe besitzt, wirst du eine deinem Freund in Not geben, eine wird verunglücken und eine wird der Löwe fressen“. 40 % Ertrag: das ist ein Wert, an den sich die Landwirtschaft in unseren Breiten allmählich gewöhnt, wenn auch unfreiwillig*. Die Trockenheit vom Frühjahr bis in den Oktober hinein führte zu bis zu 70% Ertragseinbuße beim Ackerbau und 75% bei der Futtererzeugung für Viehbetriebe. Viele Tiere wurden vorzeitig geschlachtet, weil es kein Futter mehr gab. Kaum ein Landwirtschaftsbetrieb ist gegen Dürre versichert, da die Beiträge hierfür sehr hoch sind. In anderen Ländern sind Dürreversicherungen von der Versicherungssteuer befreit, in Deutschland muß der Staat im Fall einer flächendeckenden Mißernte direkt unterstützen. 10.000 Betriebe in Deutschland haben nach Schätzung des Bundeslandwirtschaftsministeriums mehr als 30% ihres Jahresertrags eingebüßt. Für sie wurden von Bund und Ländern 340 Millionen Euro bereitgestellt, dies deckt jedoch nur etwa die Hälfte des Verlustes ab.
Ein Klimaumschwung könnte die Neandertaler gezwungen haben, zu Kannibalen zu werden. In der Eem-Warmzeit (vor etwa 126.000 bis 115.000 Jahren) breiteten sich Wälder aus, wo vorher Grasland war, die Jagd auf Beutetiere wurde unmöglich.
Zuvor, in der Altsteinzeit, hielt der Mensch sich junge Wölfe als Wächter und Jagdhelfer - aufessen ging leider nicht, denn Wölfe fressen mehr als sie liefern und wurden so über viele Generationen schließlich zum Hund. Der machte sich nützlich: um 8000 v.Chr. begann der Mensch Ziegen und Schafe zu halten, später auch Schweine und Rinder, die bewacht werden mußten. Alle heutigen Rinder in Europa und Nahost stammen von einer einzigen Herde im fruchtbaren Halbmond ab. Durch Zähmung und Zucht schrumpfte deren Gehirn um ein Viertel, die Sinne wurden weniger scharf. Und die Viehzucht förderte das Bevölkerungswachstum: die Frauen der Jäger und Sammler wurden erst erneut schwanger wenn das Kind selbst mitwandern konnte, mit 4 Jahren. Seßhafte Frauen wurden alle 2 Jahre schwanger.
Neolithikum: der Mensch wird seßhaft und pflegt die Landschaft
Kaum hat der Mensch das Jagen und Sammeln aufgegeben und sich am heimischen Herd niedergelassen, beginnt er auch schon, besondere Pflanzen zu hegen und zu pflegen. Er züchtet sie so, daß sie besseren Ertrag bringen, schmackhafter sind, größer werden.
Seit jener Zeit kennt man die Technik des Pfropfens, denn der Apfel ist spalterbig. Zur Verbesserung gewünschter Sorten ist daher eine aufwendige Pflege notwendig.
Ins kalte Germanien allerdings kam der Kulturapfel erst mit den alten Römern. Einen Holzapfelfund aus einer Bandkeramikersiedlung in der Heilbronner Gegend konnte man auf ein Alter von 6000 Jahre datieren.
Weiterlesen: Geschichte des Apfels von der Steinzeit bis zu den alten Römern
Einen modernen Heilkundigen mit Hochschulausbildung nennt man gemeinhin Arzt. Woher aber stammt dieses Wort?
Die alten Griechen nannten ihren Leibarzt oder den ersten Arzt am Kaiserhof archiatros. Archein bedeutet "der erste sein, gebieten" und iatros bedeutet "Arzt". Daraus wurde lateinisch archiater und im Mittelhochdeutschen arzet oder arzât.
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