Gleichgewicht wird erzielt durch Ausgleich, vorher existiert ein Unterschied

Man kann den Beginn der Welt anhand der Bibel erklären: „Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde. Und die Erde war wüst und leer, und es war finster auf der Tiefe; und der Geist Gottes schwebte auf dem Wasser. Und Gott sprach: Es werde Licht! und es ward Licht. Und Gott sah, daß das Licht gut war. Da schied Gott das Licht von der Finsternis und nannte das Licht Tag und die Finsternis Nacht. Da ward aus Abend und Morgen der erste Tag.“

So entstand nach jüdischer, christlicher und muslimischer Lehre der erste Unterschied auf der Welt: Tag und Nacht.

Aus dem Nichts, dem Chaos, entstand Ordnung. Auf der anderen Seite kann man sich auch den Kopf über die Urknalltheorie zerbrechen, was Kreationisten nicht gefallen wird, denn nach ihrer Ansicht entstand die Welt am Sonntag, den 23. Oktober 4004 v. Chr. (Ussher-Lightfoot-Kalender).

Nur mal angenommen:

Sie sehen in Folge 10 von Babylon Berlin einen unglaublich gutaussehenden älteren Herrn auf der Bühne. Seine Darbietung erinnert Sie an Roxy music. Und wirklich: im Abspann lesen Sie, daß Brian Ferry, Bandleader von Roxy music, mitgearbeitet hat.

Dann dauert es noch einen Tag, bis Ihnen wie mit Donnerschlag klar wird: das WAR Brian Ferry!

Als er jung war und Lederjacken und Pomadentolle trug, ließ er Sie ziemlich kalt, war überhaupt nicht Ihr Typ. Die Musik von Roxy music ließ Sie eher frösteln, trotz Ferrys faszinierender Stimme. Jetzt, wo er - mit über 70 - im Moka Efti auf der Bühne steht, könnten Sie reinweg dahinschmelzen...

Dann wird Ihnen klar: „der hat inzwischen bestimmt jede Menge Jüngere, viel Jüngere, 40 Jahre Jüngere!“
Und RUMMS - aus der Traum...

Euphemismen sind Wörter, die besonders gern von Politikern und Statistikern verwendet werden. Euphemismus bedeutet Beschönigung, und wer kennt sie nicht, all die netten Umschreibungen: „Minuswachstum“ für Rezession; „friedenserhaltende Maßnahmen“ für einen Kriegseinsatz, „Entsorgungspark“ für eine Müllkippe, „notleidende Banken“ für das Versagen einer überbezahlten Kaste. Harmlos dagegen, daß Mohrenkopf und Negerkuß jetzt Schokokuß heißen, aber daß Fastfood-Ketten sich selbst als Restaurant bezeichnen, ist ein Unding.

An dieser Stelle treten gelegentlich Tintenklecksereien auf. Wichtiges und Unwichtiges, freche Randbemerkungen und Weisheiten des Tages - für Risiken und Nebenwirkungen wird keine Gewähr übernommen... Ein Glas Wasser für die schlimmsten Reaktionen sollten Sie also zur Hand haben.

Die meisten dieser Tintenklecksereien sind als Randbemerkung "Was der Redaktion so alles am Herzen liegt" oder "Nur mal angenommen..." im Durchblick erschienen. Das ist eine Monatszeitschrift für Lautertal und Modautal, die seit 1995 erscheint und die wichtigsten Themen aus Kommunalpolitik, lokaler Wirtschaft und dem Vereinsleben in jeden Haushalt bringt.

Ich wünsche viel Spaß beim Stöbern - Marieta Hiller

Wenn der Hund gerne Fernseh guckt, liegt es an HD TV!

Facebook - nein danke! Ich bin gern altmodisch...

Von der Schwierigkeit, beim lokalen Händler statt im Internet zu kaufen..

Ein perfekter Tag, perfekt beendet vor dem Fernseher ...

Ethnische Säuberung oder political correctness?

Frühling, Zeit der Abnehmkuren ...

Das Ende der Weisheit ...

Volxmusik als Renner in der Unterhaltungsbranche

Contracting: Löschknotenpunkte lösen Feuereimer und LF8 ab

Industrie 4.0 und wir...

Auch das haben wir Menschen gebaut...

Hochproduktiv nur noch im selbstreferenziellen Informationsraum...

Lesen für Mädchen und Alkohol für Schüler

Einwurf: Warum Frauen kein Hazet-Werkzeug kaufen

Fundstück: Das Perfunzativ

Nur mal angenommen... Kindergartenplatz

Nur mal angenommen... Kapitallebensversicherung

Wir drucken wacker weiter - und ihr werdet weiterhin lesen!

War früher wirklich alles besser? Steampunk - die rückwärtsgewandte Utopie

Nur mal angenommen... Sie sind eine Frau - Ein paar Gedanken zum internationalen Frauentag am 8. März

Nur mal angenommen... Sie wären Optimist

Fortschritt, Mond und Bücher lesen

Weitblick und Mr. Trump

weihnachtliche Hinterglastackerei

„Früher war alles besser"

Einwurf: Demokratie will gepflegt werden

Datenschutz im Telefonbuch?

Vom Gleichgewichten...

Vom Altwerden...

Meine kleine Wörterwerkstatt: Euphemismen

Ist artgerechte Tierernährung zu teuer - oder gar zynisch?

Neue Trendsportarten für Männer: Streetkehring und Unkrautrupfing - Wie man Männer zur Hausarbeit bewegt

ÖPNV: vor 200 Jahren Auslöser des Problems, heute vielleicht die Lösung - ein Rundumschlag...

Wie man auf dem Land umweltfreundlich ohne Auto lebt... 

Der Säbelzahntiger verließ unsere Welt schon vor 12.000 Jahren, die Dinosaurier starben schon vor 66.000 Jahren aus. Heute sind es pro Jahr fast 58000 Arten, die für immer verloren sind.

Einer von ihnen ging vor 400 Jahren: der Auerochse, 1627 wurde das letzte Exemplar erlegt. Einst lebten Auerochsen in einem weiten Gebiet, von Spanien über Nordafrika und Südschweden, die Türkei bis nach China. Während er allgemein als unwiderbringlich ausgestorben gilt, hat sich in Lorsch eine Forschergruppe um Claus Kropp das ehrgeizige Ziel gesetzt, dem Auerochsen durch Rückzüchtung zu neuem Leben zu verhelfen. Anhand von Knochenfunden und historischen Quellen wurde seine Existenz in allen möglichen Facetten ermittelt und mit Hilfe von genetisch relativ ähnlichen modernen Rinderarten soll nun durch gezielte Züchtung der Versuch gemacht werden, eine bestandsfähige neue „Auerochsenpopulation“ zu erhalten. Die Gegend um Lorsch eignet sich hierfür besonders gut, denn in den Kieshorizonten des Ober-Rheingrabens wurden zahlreiche Schädel und andere Knochen gefunden, die eindeutig dem Auerochsen zugeordnet werden können. Hinzu kommt, daß die Rinderhaltung auf Ganzjahresweiden für eine schnelle Regeneration der Artenvielfalt sorgt, so daß vom Auerochsenprojekt die gesamte Natur der Region profitiert.

„Wenn wir heute noch um die Existenz der politischen Gemeinde kämpfen müssen, ist das nicht reines Unvermögen, sondern auch Folge von Gesetzen, die nicht allen Kommunen gleich gut bekommen waren“ meint Hans Seeger aus Beedenkirchen in seiner Broschüre „Lautertal was nun? Zukunftsperspektiven“. Damit spielt er auf die Gebietsreform 1972 an, die aus zwölf Dörfern eine Gemeinde machte. „Herr Loandrat, isch koann me net helfe, äwwe woann me zäje Oarme zuammedut, gitt däss noch koan Reische“ (Zitat Karl Germann, damals Bürgermeister in Reichenbach).

Das Land Hessen habe die neu entstandene Kommune mit ihren Problemen alleine gelassen. Und tatsächlich, bei Licht betrachtet, ist heute - über 40 Jahre später - noch immer keine Gemeinde Lautertal entstanden, die „aus einem Guß“ erscheint. Dabei weist Seeger auf zwei starke Vorteile hin, die die Bewohner des Lautertals zu bieten haben: es gibt ein vielfältiges Angebot an leistungsfähigen Handwerkerbetrieben und Industriezulieferern auf der einen und eine gut ausgebildete Einwohnerschaft, die mit für die niedrigste Arbeitslosenquote in der Region sorgt.

Hessen ist das waldreichste Bundesland (42% der Fläche, ganz Deutschland 32%). Ohne Wald fehlt uns das Wichtigste: er produziert frische Atemluft, speichert Wasser und bringt Entspannung.

Aber was erwarten wir eigentlich vom Wald? Idyllische Pfade durch vielfältiges Grün, uralte Baumpersönlichkeiten und viel Junges am Boden, Vogelzwitschern und ein scheues Rehlein? Das Ganze möglichst ohne Stolperwurzeln, herabfallende Äste, Dornengestrüpp oder Giftpflanzen?

Dieser Beitrag ist umgezogen nach: Ernährung und industrielle Revolution

Dort lesen Sie:
Aus dem Feuer kamen die großen Revolutionen...
Ein Stromausfall, der Angst machte...
Geduld, Geduld - 50 Jahre braucht es schon für eine Revolution...

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Der Bau von Kaiserturm und Kirche brachte Gadernheim Lohn und Brot

Vor etwa 100 Jahren wurden beide Bauwerke errichtet, der Kaiserturm im Jahr 1909, die Metzendorf-Kirche 1913. Dieser Bauboom brachte allen ortsansässigen Gewerken ein gutes Auskommen: Zimmerleuten, Schreinern, Klempnern, Fensterbauern - und vor allem den Steinhauern. Denn beide Gebäude sind aus Gadernheimer Granit errichtet, gebrochen in den umliegenden Steinbrüchen.

Grenzgang im März 2018: die nordöstliche Grenze von Beedenkirchen

Die Beedenkirchener zogen beim Grenzgang 2018 mit Hartmut Krämer vom Grillplatz Allertshofen entlang der Dietzenbach die nordöstliche Grenze hinauf. Durch die Stegwiesen, den Engelgrund und die Tannäcker ging es zum Col de Beerbach, wo die Hutzelstraße die Grenze quert. Die Hutzelstraße hat ihren Namen von den Hutzelweibern, die im Spätherbst gedörrte Früchte in großen Körben zum Markt brachten. Zu Weihnachten und in der Winterszeit wurden diese dann als Energie- und Vitaminlieferanten gegessen. Die Hutzelstraße gehört zum Altstraßensystem, das z.B. Weinheim mit Dieburg verband. An dieser Verbindung stand auch das hübsche Fachwerkhäuschen zwischen Kolmbach und Gadernheim.


Der Beedenkirchener Grenzgang führte am Gehöft Kohlwiese und dem Krämerhof vorbei weiter zur Kuralpe. Während Beedenkirchen und Schmal-Beerbach eine eigene Gemarkung haben, gehört Wurzelbach zu Beedenkirchen. Das Jagdrevier reicht übrigens von Wurzelbach über die Kuralpe und den Felsberg bis zum Lauterner Knorz, wobei der Jagd weniger Tiere zum Opfer fallen als dem Straßenverkehr.

Marieta Hiller, 2018

Wenn die Bienen verschwinden hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben. Das hat ein kluger Mensch gesagt: Albert Einstein höchstpersönlich!

Und in der Tat: kaum ein Lebewesen auf der Erde ist so wichtig wie die Biene. Es gibt einen aktuellen Kinofilm "More than Honey", in dem Regisseur Markus Imhoof dem rätselhaften, weltweiten Bienensterben auf den Grund geht.

Rezeptsammlung des Marcus Gavius Apicius

(* um 25 v. Chr.; † vor 42), De re coquinaria („Über die Kochkunst“).

Die Sammlung wird geprägt von Absonderlichkeiten wie Flamingozungen als besondere Delikatesse, enthielt keine Maßangaben, dafür aber viele schwer zu beschaffende Zutaten. Plinius berichtet, daß Apicius die Idee aufbrachte, Schweine mit Feigen zu mästen, damit deren Leber später besonders wohlschmeckend würde. Daraus leitet sich der heutige Name für Leber in vielen Sprachen ab: von ficatum („mit Feigen versehen“) leitet sich ital. fegato, span. hígado und frz. foie ab.

Nach dem Tod des Apicius kam das Gerücht auf, er habe sich zu guter Letzt selbst vergiftet, weil er feststellen mußte, daß ihm nunmehr nur noch 10 Millionen Sesterzen zum Leben bleiben würden, nachdem er bis dahin bereits 100 Millionen für seine Küche ausgegeben hatte.

Die Römer brachten uns die Apfelbäume

„Ab ovo usque ad mala“ - zu deutsch „vom Ei bis zum Apfel“ umschrieb die Lieblings-Speisenfolge der alten Römer. Und dieses Menu hielten sicherlich auch die Römer in Germanien so ab, zumindest die Bessergestellten. Die Römer in Germanien, das ist ein mindestens so spannendes Thema wie die Römer in Gallien. Man denke nur an jenes kleine Dorf... Daß die Spuren der Römer, ihre Kultur, ihre Bauwerke und ihr Wissen nicht mit langweiligem Lateinunterricht in der Schule abgehandelt sind, das beweist der Odenwald als alter römischer Lebensraum in vielfältiger Weise. Der Limes im Osten, eine 80 km lange Spur aus der Zeit vor über 1900 Jahren, die römische Villa Rustica Haselburg und die mißglückten Werkstücke im Felsenmeer bei Reichenbach laden ein zu interessanten Ausflügen in die Hügel des Odenwaldes. Und wenn das Wetter mal nicht ins Grüne lockt, dann gibt es ringsum zahlreiche Museen, in denen römische Funde dargeboten werden. Was uns ganz besonders freut, ist die Tatsache daß die Römer einst den Apfel in den Odenwald brachten. Wer weiß was wir sonst heute als Stöffche trinken müßten! Die römische Hochkultur zeichnete sich durch hervorragende Organisation aus, alles war durchstrukturiert und es gab eine klare Hierarchie. Überall wo die römischen Legionen ihren Adler in den Boden rammten, sorgte die Provinzverwaltung dafür, daß neue Speisen und Gerichte ihren Weg zum Bauch der Welt, nach Rom, fanden. Doch auch umgekehrt fanden einige kulinarische Errungenschaften der Römer ihren Weg auf unsere Tische hier im rauhen Barbarenland. Der Apfel gehört dazu. Die Perser hatten bereits im 6. Jh v. Chr. Obstbäume, und über die Griechen kam das Wissen schließlich zu den Römern. Die entwickelten die Veredelung (Okulieren) und erhielten besonders gute Sorten über lange Zeiten sortenrein. Die Römer gaben den verschiedenen Obstsorten auch ihre Namen. Ab 800 v. Chr. verehrten sie die Göttin Pomona als Herrin des Gartens, des Obstes und des Obstbaus. Um 100 n. Chr. brachten die Römer schließlich ihre Kenntnisse und auch verschiedene Obstsorten nach Gallien und Germanien. Was die Römer am liebsten aßen, läßt sich heute nachvollziehen aus alten Quellen des Apicius, des Lucullus und anderer, wobei die Quellenlage teilweise sehr schwierig ist, denn die alten Rezeptbücher mußten schließlich viele Jahrhunderte überdauern (was sie oftmals leider nur in Form von Zitaten in späteren Werken schafften).